Ergebnis des BayWa-Energiesegments profitiert von Geschäft mit Erneuerbaren


Das stark wachsende Geschäft mit erneuerbaren Energien hat damit im abgelaufenen Jahr einen prägenden Einfluss auf die Performance des gesamten BayWa-Energiegeschäfts gehabt. Zwar wurden im traditionellen Energiegeschäft mit Heizöl und Kraftstoffen mit 2,7 Mrd. € (Vorjahr: 3,0 Mrd. €) höhere Umsätze erzielt, das EBIT lag angesichts des milden Winters und eines drastisch gesunkenen Ölpreisniveaus mit 5,8 Mio. € aber weit unterhalb des Ergebnisses der Erneuerbaren-Aktivitäten.


Trotz „zum Teil widriger Rahmenbedingungen“ in einigen Ländermärkten ist die projektierte Leistung im Segment der regenerativen Energien im Berichtsjahr um über 70 Prozent auf rund 378 MW gestiegen. Davon entfielen knapp 220 MW auf Photovoltaikanlagen, rund 152 MW auf Windkraftanlagen und 6,4 MW auf Biomasse. Positiv entwickelte sich auch der Verkauf fertiggestellter Anlagen. Den Angaben zufolge gelang es BayWa, elf Photovoltaikanlagen in Europa zu verkaufen, im Windkraftbereich waren es sechs Anlagen, die in Europa und den USA veräußert werden konnten. Bei allen verkauften Anlagen verbleibt die technische Betriebsführung bei BayWa, bei den meisten Anlagen zudem auch die kaufmännische Geschäftsabwicklung und die Wartung.


Das Wachstum soll sich nach den Vorstellungen des Konzerns im laufenden Jahr fortsetzen, sowohl auf organischer Basis, als auch aufgrund jüngerer Zukäufe in Schweden und den USA. „Insgesamt sollte der Umsatz des Geschäftsfelds Regenerative Energien aufgrund des Wachstums im Projektierungsgeschäft im Jahr 2015 geringfügig über dem Niveau des Vorjahrs liegen“, heißt es im Geschäftsbericht der Gruppe. Das EBIT „dürfte sich moderat verbessern“.

Rückgänge in einzelnen Ländern und Technologiebereichen, wie etwa im spanischen Solar- und Windkraftmarkt, aber auch im deutschen Biogasgeschäft, sollen durch Wachstum in anderen Regionen und Technologiegruppen „mehr als ausgeglichen“ werden. Regional soll der Schwerpunkt im PV-Bereich bei Neuprojekten im laufenden Jahr in Großbritannien und den USA liegen, zudem wird der Markteintritt in Südostasien geprüft. Im Windkraftbereich soll das Geschäft in den USA, Großbritannien und Schweden für Impulse sorgen. Im Geschäft mit der Biomasse stehen in Deutschland der Bau von zwei Biogasanlagen auf Basis des alten EEG, das Repowering sowie Beratung und Rohstoffmanagement im Blickpunkt.


Der in den letzten Jahren stark gestiegenen Bedeutung des internationalen Geschäfts in den Segmenten Energie und Agrar will BayWa mit personellen und strukturellen Änderungen Rechnung tragen. Auf der Aufsichtsratssitzung am 25. März seien die seit mehreren Monaten vorbereiteten Veränderungen im Vorstand und entsprechende Anpassungen bei der Ressortverteilung beschlossen worden, teilte Baywa aktuell mit. Einem eigenen Vorstandsbereich für traditionelle und erneuerbare Energien soll ab dem 1. April Matthias Taft vorstehen. Taft ist bereits seit 2012 Vorsitzender der Geschäftsführung der Holding BayWa r.e. renewable energy GmbH und hat das Geschäftsfeld Regenerative Energien bei der BayWa seit 2009 maßgeblich mit aufgebaut.


Das Vorstandsmitglied Roland Schuler ist ab demselben Zeitpunkt für das neu gebildete Ressort Agrar Services zuständig. Schuler, der bisher für Agrartechnik, Energie und den Aufbau des Geschäftsfelds Regenerative Energien verantwortlich war, gibt das Ressort Energie an Taft ab. Im neuen Ressort Agrar Services werden zukünftig die Bereiche Technik, Erfassung von Erzeugnissen, Betriebsmittel und Digitalisierung vereint.


Damit sind einige wesentliche Teile des nationalen und internationalen Agrargeschäfts in einem Vorstandsbereich gebündelt. Das bisher für den Agrarhandel zuständige Vorstandsmitglied Dr. Josef Krapf scheidet zum 31. März 2015 aus dem Vorstand der BayWa AG aus. Er habe die seit geraumer Zeit vorbereiteten Veränderungen der Vorstandsressorts bei der BayWa, die sich u.a. aus der Digitalisierung der Landwirtschaft ergeben, mitbegleitet und wird sich neuen Herausforderungen stellen. Die anderen Vorstandspositionen bleiben unverändert.