Die Qualität des aus dem ersten Blue Crude produzierten synthetischen Diesels habe eine Untersuchung in einem von Kooperationspartner Audi beauftragten, unabhängigen Labor bereits bestätigt. Die Cetanzahl sei sehr hoch (65 bis 76) und sorge für saubere und bessere Verbrennung. „Der Motor läuft ruhiger und es entstehen weniger Schadstoffe“, sagte Christian von Olshausen, CTO von sunfire. Der Kraftstoff enthalte keinen Schwefel und sei insgesamt klima- und CO2-neutral.
Nach Angaben von sunfire erreicht die Power-to-Liquids-Technologie System-Wirkungsgrade von ca. 70 Prozent. Mit der Produktion des synthetischen Diesels auf Basis von Blue Crude zeigt sunfire nun eine Anwendungsmöglichkeit ihrer höchst effizienten Hochtemperatur-Dampfelektrolyse (SOEC) auf Basis des Festoxidzellen-Stacks (Solid Oxide Power Core), einer Kerntechnologie von sunfire. Neben Diesel-Kraftstoff können aus dem Blue Crude auch Wachse für die Chemieindustrie sowie Benzin oder Kerosin gewonnen werden.
Die SOEC erzeugt dabei im ersten Schritt Wasserstoff mit einem Wirkungsgrad von rund 90 Prozent. Sie kann auch als reversible Elektrolyse betrieben werden. Neben der effizienten Produktion von Wasserstoff ist dann im Bedarfsfall auch die Wandlung von Wasserstoff in elektrische Energie und Wärme möglich.
Ob und wann eine weitere, größere PtL-Anlage entstehen wird, sei derzeit noch offen. „Das internationale Interesse an der Technologie ist weiter sehr groß, ist aber abhängig von den sich aus den regulatorischen Rahmenbedingungen ergebenden Geschäftsmodellen“, sagte von Olshausen. „Kommt der erste Kundenauftrag, sind wir ab 2016 bereit für eine Kommerzialisierung der Technologie.“