„Aufgrund von Planungsfehlern und mangelhafter Betriebsführung laufen viele Biogasanlagen in Deutschland nicht optimal und geraten in eine wirtschaftliche Schieflage“, sagte Vorstand Jochen Ahn. ABO Kraft & Wärme erwirbt solche Anlagen eigenen Angaben zufolge weit unter den ursprünglichen Investitionskosten. „Dann steigern wir durch Umplanungen und kompetente Betriebsführung den energetischen und wirtschaftlichen Ertrag.“ So lasse sich für Investoren eine gute Rendite erreichen, angestrebt seien acht Prozent jährlich. Ab 2017 soll die Gesellschaft eine Dividende ausschütten.
Bislang haben 50 Aktionäre, von denen ein Drittel aus der Region Wiesbaden/Mainz stamme, sieben Mio. € Kapital in die ABO Kraft & Wärme investiert. In diesem Jahr hat die 2014 vom Windkraftentwickler ABO Wind gegründete Gesellschaft bereits eine Biogasanlage im rheinland-pfälzischen Ramstein von der juwi-Gruppe übernommen (EUWID 41/2015). Des Weiteren betreibt das Unternehmen eine Nahwärmeversorgung mit Kraft-Wärme-Kopplung im Wiesbadener Büropark „Unter den Eichen“ sowie eine Abfallvergärungsanlage im Westerwald. „Unsere drei bisherigen Projekte entlasten die Erde um jährlich 12.000 Tonnen Kohlendioxid“, sagte Ahn weiter. Durch die Beschlüsse des Pariser Klimagipfels sehe sich das Unternehmen in seinem Kurs bestätigt.
In einem weiteren Geschäftsfeld versorgt ABO Kraft & Wärme größere Gebäude mittels Blockheizkraftwerken mit Wärme und Strom. Das erste dieser Contracting-Modelle hat die Gesellschaft gerade am Wiesbadener Bürokomplex „Unter den Eichen 7“ umgesetzt, wo sich unter anderem der ABO Wind-Hauptsitz befindet. Die neuen Blockheizkraftwerke im Wiesbadener Norden haben die Kohlendioxid-Emissionen für die Strom- und Wärmeversorgung des Standorts Unternehmensangaben zufolge um 45 Prozent vermindert.