Geklagt hatten zwei Grundstückeigentümer. In einem Fall ging es um den Abstand zu der geplanten Konverterstation, in dem anderen Fall um ein Überleitungsrecht, eine Berechtigung, auf dem betroffenen Grundstück über dem NordLink-Kabel eine eigene Leitung zu legen. Tennet habe in beiden Fällen jeweils nun Lösungen gefunden.
Nordlink verbinde die in Schleswig-Holstein erzeugte Windenergie und die Stromproduktion aus Wasserkraft in Norwegen in optimaler Weise. Die rund 640 km lange Leitung soll Ende 2019 den technischen und im Jahr 2020 den kommerziellen Betrieb aufnehmen. Verlässliche politische Rahmenbedingungen und Verbindlichkeit getroffener Entscheidungen seien für solch umfangreiche Vorhaben enorm wichtig. Die norwegischen, niederländischen und deutschen Partner von Statnett, Tennet und KfW bis hin zu den Regierungsvertretern der beteiligten Länder hätten sich vorbildlich hinter das Projekt gestellt, so der Minister.
Nordlink ist nach Angaben des schleswig-holsteinischen Umweltministeriums im Juli 2013 als wichtiger Bestandteil des künftigen Stromnetzes in das Bundesbedarfsgesetz aufgenommen worden. Damit verbunden ist die Feststellung des vordringlichen Bedarfs und der energiewirtschaftlichen Notwendigkeit der Realisierung des Vorhabens; diese Entscheidung des nationalen Gesetzgebers wurde im Rahmen der jährlichen Überprüfung des Ausbaubedarfs durch die zuständige Bundesbehörde (BNetzA) mehrfach bestätigt. Wegen des bereits abgeschlossenen Planfeststellungsverfahrens wurde die Zuständigkeit für das Vorhaben vom Bundesgesetzgeber für den Bereich Schleswig-Holsteins beim Land belassen, obwohl es ein grenzüberschreitendes Vorhaben ist, um Verzögerungen infolge eines Zuständigkeitswechsels zu vermeiden.
Seit dem Jahr 2013 gilt das Vorhaben auch nach dem Recht der EU als Leitungsbauvorhaben von höchster Priorität. Schleswig-Holstein habe innerhalb Deutschlands die Stellung einer Stromexportregion mit einer leistungsstarken Netzinfrastruktur, die für die Anbindung des Seekabels prädestiniert ist und einen flexiblen, wechselseitigen Stromaustausch gewährleisten und fördern könne. Das Land nehme aufgrund seiner Lage zunehmend die Rolle einer Energiedrehscheibe Europas ein und könne künftig zunehmend einen wichtigen Beitrag insbesondere zur Verbindung der skandinavischen Märkte mit dem deutsch-österreichischen Markgebiet und dadurch auch zur Erreichung der Klimaziele leisten.