Ziel ist es, die Potenziale der Anlage im Vermarktungsbereich auszuschöpfen. Wie Trianel berichtet, wird die Anlage nicht mehr ausschließlich wärmegeführt gefahren, sondern zusätzlich an den kurzfristigen Strommärkten optimiert.
Wegen der gesunkenen Strompreise sei es oft sinnvoller, die Fernwärmeproduktion durch die verfügbaren Heizkessel oder den Wärmespeicher bereitzustellen und die stromerzeugende GuD-Anlage in Zeiten niedriger Preise auszuschalten, heißt es.
„Unter den aktuellen Marktbedingungen ist eine traditionelle, grundlastorientierte Fahrweise von Heizkraftwerken nicht mehr wirtschaftlich und amortisiert nicht die Investitionskosten in eine so umfängliche Modernisierung“, erläuterte Frank Peper, Hauptabteilungsleiter für Fernwärme, Wasser und Energieprojekte bei den Stadtwerken Bochum. Gegenüber einer traditionellen Fahrweise ermögliche die optimierte Fahrweise „erhebliche Kosteneinsparungen“, ergänzte Alexander Kox, Bereichsleiter Energiewirtschaft bei der Stadtwerke-Kooperation Trianel.
Um das volle Potenzial auszuschöpfen, wird die GuD-Anlage bereits am Termin-, Spot- und Intradaymarkt durch Trianel täglich aktiv bewirtschaftet. Die Vermarktung über den Trianel Trading Floor ermögliche eine fortlaufende Anpassung der Fahrpläne nach den Möglichkeiten des Marktes.
Zusätzlich wird das Kraftwerk durch die Aufschaltung in den Trianel Sekundärregelpool ab 2016 auch Regelleistung für den Übertragungsnetzbetreiber Amprion bereitstellen und zusätzliche Deckungsbeiträge erwirtschaften. „Durch den Ausgleich der kurzfristigen Schwankungen im Stromnetz trägt unser hochflexibles Gaskraftwerk zu einer besseren Integration der Erneuerbaren bei und fördert somit das Gelingen der Energiewende“, stellte Peper heraus.