Der Abscheider besteht im Prinzip aus zwei Kammern. In der Ionisationskammer werden die Partikel des Rauchgases mittels einer Corona-Entladung elektrisch aufgeladen. Eine natürliche Corona-Entladung beobachtet man etwa an Schiffsmasten bei Gewittern. In der nachgeschalteten Kollektorkammer lagern sich die geladenen Ruß- und Staubpartikel auf einer wendelförmigen Bürste ab. Diese dreht sich regelmäßig über eine Abstreifkante und die angesammelten Partikel fallen in den Auffangbehälter. „Alle paar Monate den Behälter zu leeren, ist die einzige Wartungsarbeit für den Nutzer“, erklärt Paur.
Neben dem geringen Watungsbedarf zeichne sich das System dadurch aus, dass es sogar in den Kessel integriert werden könne und im Betrieb weniger Energie verbrauche als eine Glühbirne. Anders als bei Schwebstofffiltern müssten zudem keine Verschleißteile ausgetauscht werden und der Abluftzug im Kamin werde kaum reduziert. Mit der Abscheideeffizienz von bis zu 90 Prozent können moderne Heizkessel die Grenzwerte der zweiten Stufe der Bundesimmissionsschutzverordnung (1. BImSchV) ab dem Jahr 2015 einhalten.
Das KIT hat sein Know-how zu Abscheidesystemen für holzgefeuerte Kessel in das Start-up-Unternehmen Carola Clean Air GmbH (CCA) ausgegründet. Gemeinsam mit dem Kesselhersteller HDG Bavaria hat CCA den Abscheider in einem vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Verbundprojekt bereits erfolgreich getestet.