Neben dem Thema Versorgungssicherheit befasst sich die diesjährige Studie erstmals auch intensiv mit dem Thema Energieeffizienz. Der Endenergieverbrauch im Jahr 2014 liegt dem Bericht zufolge deutlich unter dem Vorjahresniveau. Primär wird die deutlich mildere Witterung im Vergleich zum Jahr 2013 als für diese Entwicklung verantwortlich genannt. Indikatoren für die gesamtwirtschaftliche Energieeffizienz wie die Primär- und Endenergieproduktivität, haben sich seit Beginn des neuen Jahrtausends temperaturbereinigt um fast 40 Prozent bzw. 30 Prozent erhöht.
Auch die Entwicklung der Stromproduktivität sei positiv, wenn auch im Vergleich zur Primär- und Endenergieproduktivität mit geringeren Produktivitätssteigerungen. Hier überlagerten sich verbrauchssteigernde Effekte wie neue Anwendungen und Reboundeffekte mit den Effizienzsteigerungen und einem gestiegenen Verbraucherbewusstsein. Die sektorale Betrachtung zeigt sowohl für die Industrie als auch für den Sektor Gewerbe/Handel/Dienstleistungen einen deutlichen Anstieg der Endenergieproduktivität in den letzten knapp eineinhalb Dekaden.
Im gleichen Zeitraum zeigt sich eine deutliche Reduktion des spezifischen Verbrauchs zur Bereitstellung von Raumwärme und Warmwasser in Haushalten. Dieser ist im Land seit Beginn des Jahrtausends von circa 200 auf rund 140 kWh je m² gesunken. Das entspricht einer jährlichen Reduktion von 2,4 Prozent. Der absolute Verbrauch ist im selben Zeitraum hingegen nur um 1,3 Prozent pro Jahr gesunken, errechneten die ZSW-Wissenschaftler. „Das zeigt, welchen großen Einfluss gesellschaftliche Entwicklungen wie wachsende Pro-Kopf-Wohnflächen oder eine Zunahme von Single-Haushalten auf die Energieeffizienz im Land haben“, erklärte Landesumweltminister Franz Untersteller (Grüne): „Und es zeigt, dass wir uns auch weiterhin sehr anstrengen müssen, damit wir unser Ziel erreichen können, bis zum Jahr 2050 nur noch halb so viel Energie zu verbrauchen wie im Jahr 2010."