Wie der Entwickler des innovativen Energiespeichersystems Hydrostor mit Sitz in Toronto mitteilte, wurde die Anlage mit einer Kapazität von 660 kWh vor der Küste von Toronto Island am 18. November in Betrieb genommen. Über eine 2,5 Kilometer lange Leitung sei sie mit der Insel verbunden. Betreiber der Versuchsanlage ist der Stromversorger Toronto Hydro.
Nach Angaben von Hydrostor werden die Ballons über eine Kompressorstation auf der Insel mit Luft aufgepumpt, wenn die Stromnachfrage und die Preise niedrig sind. Steigt die Nachfrage auf ein hohes Niveau oder bei kurzzeitigen Engpässen kann der Strom zurückgewonnen werden. Das geschieht indem die komprimierte Luft mit Hilfe des Gewichts der Wassermassen zum Ufer zurückgeleitet wird, wo sie eine Turbine antreibt. Der hohe Wasserdruck in der Tiefe erlaube es, die Luft stark zu komprimieren, ohne extreme Anforderungen an die Belastbarkeit des Behälters stellen zu müssen.
Abgesehen von Pumpspeichern und der Speicherung von komprimierter Luft in Kavernen ist das neue Verfahren Hydrostor zufolge kostengünstiger als bisherige Speicherlösungen wie Großbatterien. Verglichen mit Lithium-Ionen-Batterien lägen die Kapitalkosten nur halb so hoch, während der Lebenszyklus doppelt so lang sei. Weitere Vorteile seien der geringe Platzbedarf an Land, eine höhere Flexibilität als Pumpspeicher oder Kavernen sowie die Umweltfreundlichkeit.
Kommerziell erhältlich seien die Anlagen bereits mit einer Kapazität zwischen 30 MWh bzw. 5 MW bis zu 1.000 MWh bzw. 100 MW. Zunächst konzentriert sich Hydrostor bei der Vermarktung auf Küstenstädte, Inselstaaten und Mikronetze. Deise Projekte sollen entweder eigenständige Speicher beinhalten oder Speicher mit erneuerbaren Energien verbinden. Dabei stehe besonders der Einsatz im Verbund mit Offshore-Windanlagen im Fokus.