Algenkügelchen könnten das durch Gifte und Schwermetalle kontaminierte Wasser säubern. Insgesamt seien 48 verschiedene Algenspezies und Cyanobakterien dahingehend untersucht worden, welche Halb- oder Schwermetalle sie an ihre Zelloberfläche binden können, sagte Gerald Bunke vom Institut für Biotechnologie. Dabei hätten die Wissenschaftler zum Beispiel herausgefunden, dass Cyanobakterien eine besondere Affinität zu Blei haben.
Die Mikroorganismen tragen auf ihrer Zelloberfläche so genannte funktionelle Gruppen, an die sich die Schwermetalle unter bestimmten Bedingungen, die etwa abhängig vom pH-Wert sind, anlagern, erläuterte Bunke. Löse man eine definierte Menge Metall in doppelt destilliertem Wasser und gebe getrocknete und pulverisierte Algenbiomasse hinzu, so könne man bereits am nächsten Tag messen, dass die Metallkonzentration in der Flüssigkeit geringer geworden ist, so der Forscher. Um das im Labor erprobte Verfahren auch in industriellem Maßstab wirtschaftlich einsetzen zu können, müsse die Algenbiomasse in definierter Form und Größe vorliegen. Nur dann können die Algen in so genannten Sorptionskolonnen, in röhrenförmigen Reaktoren, eingesetzt werden. Dafür müssten sie zunächst immobilisiert werden. (EUWID)