Rheinland-Pfalz will Energieeffizienz von Kläranlagen landesweit steigern


Dies sagte Umweltstaatssekretär Thomas Griese am heutigen Dienstag  auf der Tagung „Schlammfaulung statt aerobe Stabilisierung – Trend der Zukunft?“, die gemeinsam von der Technischen Universität Kaiserslautern, der Universität Luxemburg und des Umweltministeriums veranstaltet wurde. „Die Steigerung der Energieeffizienz von Kläranlagen ist aus Sicht des Umweltministeriums außerordentlich wichtig. Wasser und Energie sind die beiden Schlüsselthemen der Menschheit, denen wir uns global und national stellen müssen“, sagte Griese.

Dem Umweltministerium zufolge liegt nach derzeitigem Kenntnisstand alleine das Einsparpotenzial im Landesdurchschnitt bei 30 Prozent des Verbrauchs. Die größten Potenziale für Abwasseranlagen lägen hier bei der Umstellung der Verfahrenstechnik und einer Optimierung der Maschinentechnik. Bei der Kläranlage Kaiserslautern sei zum Beispiel der Energieverbrauch alleine durch neue Belüfter für die Sauerstoffversorgung um 35 Prozent reduziert worden.

Das zweite wichtige Standbein sei die Nutzung erneuerbarer Energiequellen. Als Hauptenergiequelle gelte vor allem die im Abwasser enthaltene organische Biomasse. Das Land Rheinland-Pfalz habe dazu eine Studie in Auftrag gegeben, deren Ergebnisse anlässlich der Tagung präsentiert wurden. Sie zeigt das vorhandene Potenzial in Rheinland-Pfalz bei der Umstellung von Kläranlagen auf die sogenannte Faulungstechnik auf. Die Landesregierung werde in Kürze in einem Landesprojekt weitere Energiekennwerte für die rheinland-pfälzischen Kläranlagen ermitteln, heißt es. Den Gemeinden werde damit noch gezielter als bisher der Handlungsbedarf aufgezeigt werden können.  

Ziel sei es, so Griese, dass auf den Kläranlagen nicht nur Energie eingespart, sondern auch erzeugt wird. Die im Abwasser und im Klärschlamm vorhandene Energie müsse umweltfreundlich und CO2-neutral genutzt werden, statt Abwasser und Klärschlamm unter hohem Energieeinsatz zu „beseitigen“. Einige Standorte würden sich sogar zu energieautarken Kläranlagen entwickeln können. (EUWID)