Verfasser sind die Arbeitsgemeinschaft der Wasserwirtschaftsverbände in Nordrhein-Westfalen (agw), der BWK-Landesverband Nordrhein-Westfalen, der DWA-Landesverband Nordrhein-Westfalen, der Städtetag Nordrhein-Westfalen sowie der Städte- und Gemeindebund Nordrhein-Westfalen.
Die Verbände fordern im Memorandum eine grundsätzliche gesellschaftspolitische Auseinandersetzung mit Spurenstoffen. Denn gesetzliche Bestimmungen zu Spurenstoffen und Aktivitäten um ihre Einträge in die Gewässer zu mindern beziehungsweise ganz zu vermeiden, existieren schon seit Längerem. Bei einem sachgerechten Umgang mit Chemikalien lasse sich zwar eine nennenswerte Entlastung der Gewässer erreichen. Doch aufgrund der weiteren Forschritte der Analysentechnik sei davon auszugehen, dass selbst mit effektiven Maßnahmen geringste Mengen von bislang unerkannten Stoffen in Gewässern gefunden werden, verdeutlichen die Verbände.
Es sei „daher an der Zeit, für dieses Szenario einen gesellschaftspolitischen Diskurs über Nutzen und Risiken von Chemikalien zu beginnen.“ Nach Ansicht der Verbände muss sich die Gesellschaft mit der Frage befassen, ob bestimmte Stoffe unersetzlich sind und daher ein möglicher Eintrag in geringsten Mengen in die Umwelt tolerierbar ist, wenn nach vorliegenden Erkenntnissen keine Gefährdung vorliegt. Wenn nicht, müsste die Gesellschaft auch bereit sein, die erforderlichen finanziellen Ressourcen bereitzustellen, um diese Chemikalien grundsätzlich aus den Gewässern zu entfernen.