DGAW gegen vermehrte Klärschlammdüngung


Klärschlämme seien Schadstoffsenken, in der sich als „Überreste der menschlichen Lebensweise“ neben den Schwermetallen vermehrt organische Verbindungen und Arzneimittelreste finden, heißt es in einer Mitteilung der DGAW vom Montag vergangener Woche. Aus diesem Grund sei es nicht nachzuvollziehen, dass der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE) eine Ausweitung der landwirtschaftlichen Verwertung fordert. Der BDE setzt sich nach den Worten seines Präsidenten Peter Kurth dafür ein, die landwirtschaftliche und landbauliche Verwertung unbedenklicher Klärschlämme weiter auszubauen und damit den im Klärschlamm vorhandenen Phosphor umfassender zu nutzen.

Dass das Phosphorpotenzial im Klärschlamm angesichts der knappen und für die Lebensmittelproduktion essenziellen primären Ressourcen genutzt werden muss, ist nach Auffassung der DGAW unstrittig. Diese Tatsache werde weder vom UBA noch vom bayerischen oder baden-württembergischen Umweltministerium, die der BDE kritisiert hatte, bestritten, auch wenn diese die thermische Verwertung der landwirtschaftlichen Aufbringung vorziehen. 

Die DGAW begrüße die Entwicklungs- und Vermarktungsanstrengungen zur Phosphorrückgewinnung aus der Flüssigphase des Frischschlammes oder aus Aschen der Klärschlammverbrennungsanlagen und fordere daher die Errichtung von Monoablagerungsbereichen für phosphorreiche Asche aus Verbrennungsanlagen. Auch die Anstrengungen des Bundesumweltministeriums (BMU), zur Novellierung der Klärschlammverordnung mit verschärften Grenzwerten stoßen auf die Zustimmung der Gesellschaft.