Damit werde in Rheinland-Pfalz im bundesweiten Vergleich überdurchschnittlich viel des Klärschlamms in der Landwirtschaft verwertet. Bundesweit sei im Jahr 2010 ein Klärschlammaufkommen von 1,9 Millionen Tonnen zu verzeichnen gewesen; davon wurden 30 Prozent in der Landwirtschaft genutzt. Weitere 53 Prozent wurden der thermischen Verwertung zugeführt. In Rheinland-Pfalz belief sich dieser Anteil lediglich auf 25 Prozent. Der im Landschaftsbau, etwa zur Rekultivierung, eingesetzte Anteil lag bundesweit bei fast 14 Prozent, in Rheinland-Pfalz waren es den Angaben zufolge gut drei Prozent. Der Rest wurde sonstigen stofflichen Verwertungsformen zugeführt, unter anderem in Vererdungsanlagen.
Insgesamt fielen in den kommunalen Kläranlagen von Rheinland-Pfalz bei der Reinigung der Abwässer im Jahr 2011 rund 89.100 Tonnen Klärschlamm-Trockenmasse an, heißt es weiter. Das waren nach Angabe des Statistischen Landesamtes gut vier Prozent mehr als im Jahr 2010. Im langjährigen Vergleich sei allerdings ein Rückgang zu verzeichnen. Vor zwanzig Jahren fielen noch 115.000 Tonnen an. Ein wichtiger Grund für diese Entwicklung sei die geringere Menge an Zuschlagstoffen, die den Klärschlämmen zur Stabilisierung beigegeben werden.
Die Verwertung des Klärschlamms stellt sich in Rheinland-Pfalz den Angaben zufolge regional sehr unterschiedlich dar. Während in den kreisfreien Städten Koblenz, Trier oder Landau der Klärschlamm ausschließlich in der Landwirtschaft verwendet wird, setzten Mainz und Speyer allein auf die thermische Verwertung. Für Ludwigshafen und Frankenthal, wo das kommunale Abwasser in den Anlagen industrieller Betriebe behandelt wird, liegen keine Angaben vor. In den Landkreisen reiche die Spanne der Verwertung in der Landwirtschaft von 100 Prozent in den Landkreisen Alzey-Worms, Donnersbergkreis, Südwestpfalz und Kusel bis zu 31 Prozent im Westerwaldkreis.