In Kooperation mit der Schweizer Eidgenössischen Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz (Eawag) und der Universität Frankfurt wurde im Rahmen des von der EU geförderten Projektes die Pilotanlage im Klärwerk Koblenz-Wallersheim aufgebaut, die in sechs Reaktoren unterschiedlich zusammengesetzte Abwassermixturen untersucht. Die „Minikläranlagen“ könnten dabei sensibel beobachtet und gesteuert werden. Den BfG-Angaben zufolge soll mit der praktischen Erprobung ein besseres Verständnis hinsichtlich des mikrobiellen Abbaus organischer Schadstoffe, z.B. aus Antibiotika, Schmerzmitteln oder Bioziden, gewonnen werden. Zudem sollen die rein biologischen Verfahren den Schadstoffeintrag vermindern. Ein weiterer Aspekt sei, dass das Projekt dazu beitragen könnte, die Kosten der Klärtechnik und der Gewässerunterhaltung deutlich zu vermindern und vertiefte Erkenntnisse auch bezüglich der Transportprozesse im Gewässer zu erlangen, so die BfG.
Die bisherige biologische Abwasserreinigung setze insbesondere auf die Reduzierung von Nährstoffeintragungen wie Phosphor, Stickstoff und leicht abbaubare organische Substanzen, um deren Eutrophierung zu verhindern. Dadurch würden laut BfG aber die organischen Verbindungen nicht oder nur unvollständig entfernt, wodurch die Substanzen in das Oberflächengewässer gelangen würden, mit Negativfolgen für die dort lebenden Organismen.