Nach Fertigstellung der Baumaßnahme werde das Abwasser aus dem Belebungsbecken der Kläranlage über einen Wärmetauscher geleitet, der diesem Wärme entzieht und sie zu einer Wärmepumpe transportiert, teilte der Verband mit. Die eingesetzte Gas-Absorptions-Wärmepumpe, die laut EVS „deutlich effizienter“ arbeite als konventionelle Wärmepumpen mit Elektroantrieb, werde das Temperaturniveau soweit anheben, dass damit das Betriebsgebäude beheizt werden könne.
Der EVS setze diese Technik zur Nutzung der Wärmeenergie im Abwasser erstmals im Rahmen dieses Pilotprojektes ein, um die technische Umsetzbarkeit, Zuverlässigkeit und Rentabilität zu untersuchen. Die prognostizierte jährliche Einsparung von Erdgas zu Heizzwecken liegt den Angaben zufolge bei rund 100.000 Kilowattstunden pro Jahr. Die CO2-Emissionen der Heizung würden um rund 20 Tonnen pro Jahr gesenkt, was eine Reduzierung um 50 Prozent bedeute.
Für die verschiedensten kommunalen und gewerblichen Einrichtungen bietet das Verfahren der Energiegewinnung aus Abwasser nach Angaben des Verbandes große Potenziale zur Verringerung des Verbrauchs konventioneller Brennstoffe, denn die Hauptsammler des EVS, die die Abwässer zu den 140 Kläranlagen des Verbandes transportieren, seien flächendeckend im Saarland vorhanden. Um aufzeigen zu können, wo genau Möglichkeiten zur Energiegewinnung genutzt werden könnten, habe der EVS ein entsprechendes Kataster aufgelegt, das Interessierten zur Verfügung gestellt werde.