Die Nitratrichtlinie schreibt vor, dass die EU-Mitgliedsstaaten für Gebiete, die hinsichtlich einer Überdüngung besonders gefährdet sind, bzw. Gebiete mit außergewöhnlich hoher Nitratbelastung des Grundwassers, besondere Maßnahmen ergreifen müssen, heißt es in einer Mitteilung der QDR. Die Mitgliedsstaaten konnten bei der Verabschiedung der Richtlinie 1991 gefährdete Gebiete speziell ausweisen, so dass die Maßnahmen nur in diesen Gebieten anzuwenden waren. Deutschland habe aber gleich das ganze Bundesgebiet zum gefährdeten Gebiet erklärt.
Dies habe nun zur Folge, dass die strengen Maßnahmen zur Reduzierung der Nitratgehalte im ganzen Bundesgebiet umgesetzt werden müssen, auch wenn nur ein kleiner Teil der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche zu diesen Gebieten zähle, so die QDR. Vor dem Hintergrund, dass die EU die Vorschläge der Bund-Länder-Arbeitsgruppe (BLAG) zur Evaluierung der Düngeverordnung für nicht ausreichend halte, seien weitere deutliche Verschärfungen für die Landwirtschaft zu erwarten. Wenn die Ausweisung der gefährdeten Gebiete nun nachgeholt würde, wären die strengen Maßnahmen nur in diesen ausgewiesenen Gebieten anzuwenden und die Benachteiligung der Mehrheit der deutschen Landwirte im Vergleich zu Landwirten aus anderen EU-Mitgliedsstaaten wäre aufgehoben, heißt es seitens der Qualitätsgemeinschaft.
Die QDR wurde nach eigenen Angaben Ende 2011 von zehn Unternehmen aus Rheinland-Pfalz gegründet, die mit dem Recycling von organischen Stoffen als Düngemittel in der Landwirtschaft befasst sind. Das Qualitätsmanagement der QDR solle dazu beitragen, dass möglichst viele Klärschlämme auch nach der ab 2015 mit Inkrafttreten der Düngemittelverordnung geltenden massiven Verschärfung der Grenzwerte noch landwirtschaftlich verwertet werden können. Ziel sei es, die Qualität der eingesetzten organischen Recyclingprodukte sowohl hinsichtlich ihrer Eignung als Düngemittel für die Landwirtschaft als auch hinsichtlich ihrer Belastung mit umweltrelevanten Chemikalien konsequent zu verbessern. Im Unterschied zu bestehenden Qualitätssicherungssystemen könnten industrielle Unternehmen, die unerwünschte Stoffe in das Abwassersystem einleiten, an dem Qualitätsprogramm teilnehmen und mit dem Qualitätszeichen der QDR profitieren. Die Qualitätssicherung werde in Zusammenarbeit mit der Entsorgergemeinschaft Regionaler Wirtschaftsverkehr (EGWR) durchgeführt.