Keine Belege für Klärwerk als Ursache für Möwensterben


Der Grund dafür, dass die Vögel ihre schützende Fettschicht verlieren, bleibe weiter rätselhaft.

Es gebe weder in Hessen noch in Rheinland-Pfalz „belastbare Belege“, dass eine bestimmte Einrichtung ursächlich sei. Es gebe bisher aber weder in Rheinland-Pfalz noch in Hessen belastbare Belege dafür, dass ein bestimmtes Klärwerk oder eine entsprechende Einrichtung die Gefiedervernässungen bei Lachmöwen verursacht, so die Umweltministerin. Lachmöwen-Einflüge im Bereich der Hauptkläranlage Wiesbaden würden fortlaufend dokumentiert. Insbesondere turbulente Wasseroberflächen würden bereits regelmäßig abgedeckt; weitere bauliche Veränderungen wie die Errichtung Scheuchanlagen befänden sich derzeit noch in Abstimmung zwischen dem Kläranlagenbetreiber, der staatlichen Vogelschutzwarte und ehrenamtlichen Vogel- und Naturschützern. Um das Hauptklärwerk von Wiesbaden als Verursacher auszuschließen, werde der Einsatz von Uhu-Attrappen im kommenden Winter geprüft. Diese sollten die Möwen von den Klärbecken fernhalten, erläuterte Puttrich.

2007 hatten Experten erstmals beobachtet, dass vor allem am Rhein überwinternde Lachmöwen - vermutlich bei der Futtersuche – bestimmte Emulgatoren in ihr Gefieder aufnehmen, das die schützende Fettschicht wie ein Waschmittel auflöst. Die Vögel sind dann der Kälte ausgeliefert und sterben in der kalten Jahreszeit schließlich an Unterkühlung.