Die Kommission möchte nach eigenen Angaben erfahren, wie Bürger, Interessenträger, Unternehmen, NGOs und öffentliche Behörden über das Potenzial der Wiederverwendung und mögliche Hürden denken, und welche regulatorischen und nicht-regulatorischen EU-Maßnahmen diese Bedenken wirksam ausräumen und die gefahrlose Wiederverwendung von Wasser fördern könnten.
Die Ergebnisse würden in eine Folgenabschätzung einfließen, die alle wesentlichen Aspekte der Wasserwiederverwendung, einschließlich landwirtschaftlicher, städtischer und industrieller Verwendung sowie Verwendung zu Freizeitzwecken, umfassen werde. Die Kommission plant nach eigenen Angaben, 2015 einen formellen Vorschlag auf der Grundlage dieser Folgenabschätzung vorzulegen.
Derzeit wird ein Großteil des behandelten Abwassers in Europa aus Kläranlagen in Flüsse und Seen geleitet, so die Kommission zum Ausgangspunkt der Konsultation. Ein höherer Wiederverwendungsgrad könnte Wasserknappheit und Dürre vorbeugen, Reinigungskosten senken und die Umweltverträglichkeit der Wassernutzung erhöhen. Es ist zudem umweltverträglicher, Wasser wiederzuverwenden als es aus anderen Quellen zu beziehen, wie etwa überregionalen Wasserfernleitungen oder Entsalzungsanlagen.
Für den geringen Wiederverwendungsgrad von Wasser gibt es der Europäischen Kommission zufolge aber zahlreiche Gründe, darunter fehlende EU-weite Umwelt- und Gesundheitsstandards für die Wiederverwendung von Wasser, unangemessene Wasserpreise und Geschäftsmodelle, ein mangelndes Bewusstsein für die Vorteile der Wasserwiederverwendung und eine mangelnde öffentliche Akzeptanz sowie technische Hürden und wissenschaftliche Unsicherheiten. Auch mögliche Hürden für den freien Verkehr von Agrarerzeugnissen, die mit wiederverwendetem Wasser bewässert, führt die Kommission an.
Die Teilnahme an der Konsultation ist bis zum 7. November unter http://ec.europa.eu/environment/consultations/water_reuse_en.htm möglich.