In Linz-Unkel wird das Abwasser von etwa 24.000 Einwohnern aus den beiden Verbandsgemeinden Linz und Unkel sowie der ortsansässigen Industrie und dem Gewerbe gereinigt. Im Jahr 2011 war die Kläranlage bereits auf Klärschlammfaulung umgestellt worden und erhielt dafür den Umweltpreis des Landes (EUWID 47/2011). Durch die neue Technologie verbrauche sie bereits jetzt 60 Prozent weniger Energie als bisher, erklärte der Staatssekretär.
Die in Linz-Unkel geplante Technologie der so genannten Klärschlammmineralisierung werde in Rheinland-Pfalz erstmals umgesetzt und habe damit eine Pilotfunktion. Besondere Vorteile des Verfahrens seien die Nutzung von Abwärme sowie die geringen Abgasemissionen. „Angesichts der bundesweiten Diskussion um die Verwertung von Klärschlamm wird hier eine zukunftsweisende Alternative erprobt“, erklärte Griese. Der künftig in Linz-Unkel erzeugte Klärschlamm werde auch die Rückgewinnung von Phosphor als Pflanzennährstoff ermöglichen.
Zuvor hatte Griese in der Eifeler Verbandsgemeinde Hillesheim vier Förderbescheide für die Abwasserbeseitigung überreicht. Die Fördersumme liege hier bei rund 270.000 Euro, teilte das Ministerium mit. „Die Erneuerung von Kanälen und der Kläranlagentechnik ist ein wichtiger Beitrag zum Schutz unseres wichtigsten Lebensmittels Wasser und unserer Gewässer“, sagte Griese an der Zentralkläranlage Hillesheim-Bolsdorf. Die Landesregierung fördere wasserwirtschaftliche Investitionen, die zu möglichst umweltfreundlichen und für die Bürger bezahlbaren Lösungen führen.
Im Rahmen des Förderprogramms Wasserwirtschaft fördert das Land den Ausbau der Kläranlage Üxheim mit 83.900 Euro sowie die Erneuerung der Kanäle in Zilsdorf und Niederehe mit 99.700 Euro beziehungsweise 67.500 Euro, hieß es weiter. Zudem unterstütze das Land den Bau von fünf Kleinkläranlagen in der Verbandsgemeinde Hillesheim im kommenden Jahr mit 19.100 Euro. Griese erklärte, dass auf dem Gelände der Kläranlage bereits ein Blockheizkraftwerk errichtet und damit die Energieeffizienz verbessert worden sei.
Der Staatssekretär wies darauf hin, dass das Umweltministerium das Förderprogramm Wasserwirtschaft im vergangenen Jahr im Hinblick auf mehr Umweltschutz neu ausgerichtet habe und allein in diesem Jahr insgesamt 95 Millionen Euro für wasserwirtschaftliche Maßnahmen an die Kommunen fließe. „Der von der Landesregierung eingeführte Wassercent sichert diese Finanzierung ab, gerade weil er nur zweckgebunden im Bereich der Wasserwirtschaft eingesetzt werden darf“, so Griese.