Kurzfristig werden etwas mehr als 30 Prozent des Klärschlammaufkommens aufgrund der Verschärfung der Grenzwerte für Schwermetalle nicht mehr landwirtschaftlich verwertet werden können, wenn die gegenwärtige Qualität der Klärschlämme zugrunde gelegt wird. Das geht aus der Studie „Zukunftsfähigen Behandlung und Entsorgung von Klärschlamm in Mecklenburg-Vorpommern“ hervor, die die Landesministerium für Umwelt und für Wirtschaft am Donnerstag vorgelegt haben. Mecklenburg-Vorpommern zählt zu den Bundesländern, in denen die landwirtschaftliche Klärschlammverwertung noch eine wichtige Rolle spielt.
Auf den kommunalen Kläranlagen in Mecklenburg-Vorpommern fallen jährlich rund 40.000 Tonnen Trockenmasse Klärschlamm an, heißt es in der von der Wupperverbandsgesellschaft für integrale Wasserwirtschaft aus Wuppertal und dem Ingenieurbüro Friedrich aus Schwerin bearbeiteten Studie. Ein Anteil von rund 75 Prozent dieser Menge werde bisher landwirtschaftlich verwertet oder im Landschaftsbau eingesetzt. Nur ein geringer Anteil werde derzeit thermisch entsorgt.
Vor dem Hintergrund der bundesweiten Verschärfung einiger mit der Düngemittelverordnung (DüMV) geregelter Grenzwerte, die nach dem Ablauf einer Übergangsfrist ab dem Jahr 2015 gelten, müssten die Schlämme dann einer thermischen Entsorgung zugeführt werden, heißt es in der Studie. Mecklenburg-Vorpommern verfügt den Angaben zufolge aber über keine Kapazitäten der thermischen Klärschlammentsorgung, so dass der Klärschlamm im zeitlichen Rahmen kurzfristig in anderen Bundesländern verbrannt werden müsste. Mittelfristig ist der Studie zufolge davon auszugehen, dass in dem Bundesland eine Klärschlammverbrennungsanlage errichtet wird.