Baden-Württemberg Stiftung startet Projekt zur Wiedergewinnung von Phosphat aus Abwasser


Die Patentverwertungsagentur TLB hat die Erfindung zum Patent angemeldet

Werden die Partikel dem Abwasser zugegeben, wirken sie wie Klebstoff und binden den Rohstoff an sich, so das TLB. Mit Hilfe von Magneten werden die Partikel aus dem Wasser gezogen. Die Verbindung könne wieder getrennt werden, so dass die magnetischen Partikel weiter verwendet werden könnten. Im Rahmen des Projekts sei insbesondere die adsorbierbare Menge, die Selektivität und der Entladungsmechanismus der Magnetpartikel deutlich optimiert worden. Es sei gelungen, schaltbar magnetische Partikel herzustellen, die gut abtrennbar und kostengünstig sind, sagte der beteiligte Wissenschaftler Carsten Gellermann vom Fraunhofer-Institut ISC.

Prof. Heidrun Steinmetz, Inhaberin des Lehrstuhls für Siedlungswasserwirtschaft und Wasserrecycling (ISWA) Stuttgart, sagte: „Eine weitverbreitete Meinung ist, dass das recycelte Produkt aus Abwasser unreiner sei, als der neu aus Erdlagern abgebaute Rohstoff“. Das Gegenteil sei jedoch der Fall: Durch die technische Aufbereitung werd der Phosphor von anderen Stoffen abgetrennt, so dass das Produkt somit einen höheren Reinheitsgrad hat.

In dem derzeit laufenden Projekt würden nun die Wirtschaftlichkeit und die Anwendbarkeit der Erfindung für den großtechnischen Einsatz in einem Klärwerk unter realen Bedingungen geprüft. Zum Projekt gehören auch die Entwicklung einer geeigneten Prozessführung zur Wiederverwendung der Magnetpartikel und die Weiterverarbeitung des zurück gewonnenen Phosphats. Nach einem erfolgreichen Abschluss des laufenden Projektes soll das Verfahren dem TLB zufolge zusammen mit Industriepartnern wie Anlagenbauern, Fällungsmittelherstellern, Herstellern von Magnetseparatoren oder Düngemittelproduzenten zu einem technisch durchführbaren Prozess weiterentwickelt werden.