K+S: „Keine Trinkwassergefährdung durch Versenkung von Salzabwasser“


Als „wichtige Grundlagen für ein sicheres Entsorgungsmanagement“ erläuterte das Unternehmen in einer öffentlichen Sitzung des Umweltausschusses das Grundwassermonitoring und ein numerisches 3D-Modell zur Beurteilung hydrogeologischer Vorgänge im Untergrund.

Durch die Versenkung von durchschnittlich zwei Millionen Kubikmeter Salzabwasser pro Jahr bis 2021, die im Rahmen des von K+S und dem Bundesland Hessen vorgestellten Vier-Phasen-Plans vorgesehen ist, sei keine Beeinflussung öffentlich genutzter Trinkwasserbrunnen und Heilquellen zu befürchten. Bisher wurden den  Angaben zufolge 4,5 Millionen Kubikmeter pro Jahr versenkt. K+S hat derzeit eine bis 2015 geltende Versenkerlaubnis.

Neben der regelmäßigen Überwachung durch hessische und thüringische Fachbehörden hat K+S nach eigenen Angaben seit Beginn der Versenkung vor rund 90 Jahren ein immer engmaschigeres Netz von mehr als 450 Grundwassermessstellen aufgebaut, die Qualität und Dynamik des Grundwassers großräumig beobachteten und dokumentierten. Die dort gewonnenen Messwerte und Proben bilden den Datenbestand für eine kontinuierliche Überwachung, die die Erkenntnisse über die geologischen und hydrogeologischen Verhältnisse im Untergrund fortlaufend ergänzt. Zu den zentralen Erkenntnisse zähl es, dass der Plattendolomit ist als Versenkhorizont geeignet sei und Salzwasseraufstiege finden nur begrenzt in den bekannten Entlastungszonen insbesondere entlang der Werra und außerhalb von Trinkwasser-Schutzgebieten stattfänden. Dies sei seit 1997 mehrfach auch durch geophysikalische Messungen aus der Luft bestätigt worden.

Ein wichtiges zusätzliches Element zur Weiterentwicklung dieses Kontrollsystems sei das numerische dreidimensionale Grundwassermodell, das K+S in Zusammenarbeit mit der DHI-Wasy GmbH und weiteren Fachbüros entwickelt habe. Es bilde mit rund zwei Millionen Gitterpunkten auf einer Fläche von rund 1.200 Quadratkilometern die Entwicklung und den Zustand des Grundwassers bis zu einer Tiefe von 1.300 Metern ab. So könnten für unterschiedlichste Zeiträume verlässliche Aussagen über den Verbleib des Salzwassers im Untergrund gemacht werden. Das 3D-Modell, mit dem auch zukünftige Entwicklungen prognostiziert werden könnten, die den zuständigen Behörden von K+S 2013 vorgelegt und seitdem weiter verfeinert worden.

Als Auflage im Rahmen der bis November 2015 geltenden Versenkerlaubnis musste die vorgelegte Prognose mit Hilfe eines 3D-Modells abgesichert werden. Im Zusammenhang mit der vom Regierungspräsidium Kassel bestätigten Versenkerlaubnis für K+S bis November 2015 hat das Regierungspräsidium kürzlich darauf hingewiesen, dass das Unternehmen  das Unternehmen bislang kein kalibriertes 3D-Modell vorlegen konnte, das „die äußerst komplexen Anforderungen vollumfänglich erfüllte“,

Die Versenkung von Kalilauge wird in Thüringen von Umweltverbänden, Landtagsfraktionen und Kommunalpolitikern heftig kritisiert. Ein Gutachten des Hessischen Landesamtes für Umwelt und Geologie (HLUG) vom Juli 2014 hatte eine steigende Chlorid-Konzentration in Osthessischen Trinkwasserbrunnen festgestellt und eine Gefahr für Trink- und Heilwasserbrunnen durch die Lauge nicht ausgeschlossen.