Das neue Verfahren bringe eine Verringerung der zu verwertenden Klärschlammmenge um mehr als 80 Prozent gegenüber der bisher eingesetzten reinen Schlammentwässerung, teilte der EVS in Saarbrücken mit. Damit sei die Anlage ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einer nachhaltigen, wirtschaftlichen und innovativen Klärschlammverwertung. Sie sei die zweite Anlage dieser Art, die in Deutschland gebaut wird. Die Baukosten von 2,9 Millionen Euro sollen sich fünf Jahre nach Aufnahme des Betriebes amortisiert haben.
In den letzten fünf Jahren fielen auf der Kläranlage Homburg nach EVS-Angaben jährlich zwischen 4.500 und 4.800 Tonnen entwässerter Klärschlamm an. Davon stammten 40 bis 50 Prozent von anderen Kläranlagen und von der Karlsberg-Brauerei. Pro Jahr fallen auf den 140 Kläranlagen des Verbandes rund 650.000 Kubikmeter Klärschlamm an, für dessen Entsorgung bisher Kosten von rund sechs Millionen Euro jährlich entstanden.
Bislang seien rund 45 Prozent des saarländischen Klärschlamms in der Landwirtschaft verwertet worden, hieß es weiter. Verschärfte Vorgaben, wie sie in der Novellierung der Klärschlammverordnung und in der Düngemittelverordnung enthalten sind oder sein werden, verhinderten jedoch künftig diesen Entsorgungsweg. Eine alternative Verwertung des Klärschlamms in Verbrennungsanlagen sei allerdings deutlich teurer als die landwirtschaftliche Nutzung und widerspreche den Vorgaben des Kreislaufwirtschaftsgesetzes, das vorrangig eine stoffliche Verwertung der Abfälle fordere, betonte der EVS.
Die Mineralisierungsanlage verbinde demgegenüber sämtliche Anforderungen aus Klärschlamm- und Düngemittelverordnung sowie Kreislaufwirtschaftsgesetz. Es handelt sich laut EVS um eine innovative Technik, bei der Schadstoffe aus dem Klärschlamm entfernt werden, Phosphor jedoch in pflanzenverfügbarer Form erhalten bleibt. Das entstehende Produkt könne daher als Dünger landwirtschaftlich genutzt werden.