Demnach werden rund 1.600 Kilometer öffentliche Abwasserkanäle jährlich von den bayerischen Gemeinden und Städten saniert. Im Freistaat gibt es den Angaben zufolge ein etwa 99.600 Kilometer langes öffentliches Kanalnetz, an das circa 97 Prozent der Bevölkerung angeschlossen sind.
„Durch eine rechtzeitige Kanalsanierung werden Grundwasser und Boden vor Verunreinigungen geschützt, und das immense Anlagenvermögen der Bürger bleibt erhalten“, unterstrich LfU-Präsident Claus Kumutat die Notwendigkeit von Sanierungsmaßnahmen. In den vergangenen Jahren hätten die Kommunen durch verstärkte Anstrengungen bereits viel erreicht. Durch Alterung der Kanalnetze sei in den nächsten Jahren jedoch mit einem steigenden Sanierungsbedarf zu rechnen.
Für die Untersuchung der Technischen Universität München wurden Daten von 286 Kanalnetzbetreibern aus dem Jahr 2012 ausgewertet, gab das LfU bekannt. Damit seien mehr als ein Viertel der bayerischen Schmutz- und Mischwasserkanäle erfasst worden. Im Freistaat gibt es laut Bayerischem Landesamt für Statistik etwa 30.500 Kilometer Schmutzwasserkanäle, 55.200 Kilometer Mischwasserkanäle und 13.900 Kilometer Regenwasserkanäle.
Wie das LfU weiter mitteilte, sind Schmutz- und Mischwasserkanäle vorschriftsmäßig alle zehn Jahre durch Kamerabefahrung oder Begehung eingehend zu inspizieren. An etwa 90 Prozent der Kanäle des öffentlichen Abwassernetzes seien solche Untersuchungen bereits durchgeführt worden. Bei den restlichen Anlagen bestehe weiterhin Untersuchungsbedarf. Bei privaten Entwässerungsanlagen sei teilweise mit deutlich höheren Schadensraten als im öffentlichen Netz zu rechnen. Daher empfiehlt das LfU Kommunen, neben den eigenen Netzen auch die Untersuchung privater Abwasserkanäle zu veranlassen, wie es in den örtlichen Entwässerungssatzungen vorgesehen ist.