Damit ende der zweite Bauabschnitt zur Vernetzung der Anlagen, teilte die Stadt Landau mit. „Alle technischen Anlagen sind nun zu einer intelligenten Schaltzentrale zusammengeschlossen. Das ist ein wichtiger Mosaikstein in der modernen Infrastruktur unserer Stadt“, erklärte Bürgermeister Thomas Hirsch bei einem Ortstermin.
Die Elektrotechnik der 32 Jahre alten Kläranlage sei störanfällig gewesen, erklärte der EWL. Zudem seien Ersatzteile nicht mehr zu beschaffen gewesen. In die Modernisierung der Kläranlage wurden insgesamt 1,9 Millionen Euro investiert. Der zweite Bauabschnitt umfasste ein Investitionsvolumen von gut 600.000 Euro. Die gesamte Steuerungstechnik und die Schaltorgane würden nun automatisch geregelt. Dadurch werde ein sicherer Betrieb gewährleistet, und die Maschinen könnten besser überwacht werden.
Wie die Stadt näher ausführte, erheben Fühler bei der Abwasseraufbereitung insgesamt 186 Messwerte in den einzelnen Klärbecken. Diese Parameter würden an die Steuerzentrale weitergeleitet. „Nach einem Abgleich mit den dort hinterlegten Vorgaben schalten sich dann Pumpen, Gebläse, Förderschnecken oder Rührwerke automatisch ein“, erklärte Betriebsleiter Dieter Hochdörffer. Die Aufgabe des Netzwerkes sei komplex, denn in der Kläranlage in Mörlheim arbeiteten 176 einzelne Geräte und Antriebe.
Dem Bau der neuen Steuerungstechnik gingen 2010 und 2011 die Erneuerung der Stromzuführung und die Stromverteilung auf die Anlagenbereiche voraus, teilte die Stadt weiter mit. Im ersten Bauabschnitt habe der EWL bereits 1,3 Millionen Euro investiert. Insgesamt zögen sich nun über 27 Kilometer neue Kabel über das Gelände.
Zuvor hatte der EWL den Angaben zufolge in eine neue Belüftungstechnik und in ein innovatives Verfahren zur Schlammeindickung und -entwässerung investiert. Dadurch sei der Energiebedarf der Kläranlage deutlich gesunken. Ein betriebseigenes Blockheizkraftwerk (BHKW) erzeuge aus Klärgas Strom und Wärme, beides werde auf der Anlage eingesetzt. Bereits 2013 habe eine Energiebilanz ergeben, dass die Kläranlage dank der Neuerungen nahezu energieautark arbeite. Durch Energieeffizienz-Maßnahmen vermeide der EWL beim Betrieb der Kläranlage den Ausstoß von rund 330 Tonnen Kohlendioxid.
Die Kosten für alle Modernisierungen finanziert der EWL aus Rücklagen. „Alle Investitionen in eine höhere Effizienz kommen nicht nur der Umwelt, sondern auch den Bürgern zugute. Denn sie senken die Betriebskosten bei der Abwasserreinigung und helfen, die Gebühren stabil zu halten“, sagte Bürgermeister Hirsch.