Der Bau der Anlage erfolgt Scheidig zufolge auf der Grundlage eines Lizenz-Vertrages zwischen Ingitec und der Baumgartner Boiler Systems GmbH. Das Mephrec-Verfahren, habe sich im Wettbewerb um Fördermittel gegenüber 13 weiteren Verfahren durchgesetzt. Das Projekt KRN-Mephrec wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) nach dessen Angaben im Programm ERWAS gefördert.
Die Verbundpartner des Projekts KRN-Mephrec untersuchen dem Ministerium zufolge die technische Machbarkeit, Wirtschaftlichkeit und ökologische Nachhaltigkeit des metallurgischen Phosphorrecyclings als integriertes thermisches Verfahren der Schmelzvergasung von Klärschlämmen. Mit Hilfe der Pilotanlage im halbtechnischen Maßstab soll das Verfahren in seinen Kernkomponenten getestet und für den Dauerbetrieb fortentwickelt werden. Ziel sei es dabei, den Nachweis einer stabilen Prozessführung und der Praxistauglichkeit der Hauptkomponenten und der Verfahrenskette zu erbringen. Die Koordination des Projekts, an dem unter anderem auch das Institut für Siedlungswasserwirtschaft der RWTH Aachen und das Fraunhofer-Institut Umsicht beteiligt sind, liegt bei der Klärschlammverwertung Region Nürnberg GmbH.
Das Mephrec-Verfahren („Metallurgisches Phosphor Recycling“) gewährleistet Scheidig zufolge die gleichzeitige energetische und stoffliche Verwertung des Klärschlamms. Durch das Verfahren wird eine Kalkphosphat-Schlacke erzeugt, die als Phosphor-Dünger eingesetzt werden kann. Im gleichen Prozessschritt entsteht ein Synthesegas, das zur direkten Verstromung in Gasmotoren geeignet ist. Hierzu wird der entwässerte Klärschlamm nach einem speziellen Verfahren brikettiert und einer Sauerstoff-Schmelzvergasung in einem Schachtofen unterworfen, der als Reaktor mit Gichtgas-Rückführung ausgebildet ist. Die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens soll von eingesparten Entsorgungsgebühren sowie von den Erlösen aus der Düngemittel- und Stromerzeugung getragen werden.