Der Klärschlammtrockner nutzt die Abwärme aus den vorhandenen Blockheizkraftwerken der Kläranlage. Zudem wird die Wärme aus der Trocknerabluft zurückgewonnen. Damit die Kläranlage in Zukunft ausschließlich mit selbst erzeugter Abwärme betrieben werden kann, werde in einem abschließenden Schritt eine Anlage zur Vergasung des getrockneten Klärschlamms gebaut, erklärte Umweltstaatssekretär Thomas Griese im Rahmen der Einweihungsfeier. Die Umsetzung dieser Maßnahme sei bis Ende 2017 geplant. Laut Griese übernimmt die Koblenzer Kläranlage damit eine Vorbildfunktion für die Vereinbarkeit von Klima- und Gewässerschutz über die Landesgrenzen hinaus.
Bereits seit Ende 2010 erzeuge die Fotovoltaikanlage auf der Kläranlage Koblenz rund 80.000 Kilowattstunden Strom im Jahr. Damit produziere die zweitgrößte kommunale Kläranlage im Land bereits 63 Prozent ihres benötigten Stroms selbst und zeige, wie die in der Abwasserbehandlung schlummernden Energiepotenziale ausgeschöpft werden können, so Griese weiter. In Rheinland-Pfalz sei der Stromverbrauch der Kläranlagen in den vergangenen zehn Jahren bereits um 25 Prozent auf 195.000 Megawattstunden reduziert worden. Zudem werde im Land derzeit so viel Biogas auf Kläranlagen produziert wie noch nie. Die daraus erzeugte Strommenge von 43.000 Megawattstunden im Jahr reiche aus, um 15.000 Haushalte zu versorgen.
Wie der Mitteilung weiter zu entnehmen ist, will das Land diese Entwicklung für die Energiewende vor Ort weiter vorantreiben. Leider konterkariere die Bundesregierung die Bemühungen der rheinland-pfälzischen Landesregierung auf diesem Feld: So müssten seit der jüngsten Novelle des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) auch alle Neuanlagen zur Verwertung von Klärgas die EEG-Umlage aufbringen. Laut Griese wird sich Rheinland-Pfalz bei der nächsten Novellierung des EEG dafür einsetzen, diesen Missstand zu beheben.