Röstel: Geplanter Ausstieg aus Klärschlammdüngung könnte Standortnachteil für Deutschland werden


Davor hat die kaufmännische Geschäftsführerin der Stadtentwässerung Dresden GmbH, Gunda Röstel, auf der Wasserfachlichen Aussprachetagung (wat) in Essen gewarnt. Es sei zu erwarten, dass die Kosten der Abwasserbehandlung durch die künftig vorgeschriebene Phosphorrückgewinnung deutlich ansteigen werden, sagte sie mit Blick auf den Referentenentwurf für eine Novelle der Klärschlammverordnung, der Ende August veröffentlicht wurde. Dadurch entstünde ein Standortnachteil.

 

Sollten die Bestimmungen tatsächlich in Kraft treten, müssten die Abwassergebühren in Dresden voraussichtlich um 20 bis 30 Cent pro Kubikmeter angehoben werden, nannte Röstel überschlägige Schätzungen ihres Hauses. Das wäre nach 1990 erstmals ein drastischer Schritt. Den Bürgern wäre das nicht zu vermitteln. Und die vor Ort ansässigen Unternehmen, etwa aus der Wafer-Industrie, würden das auch nicht hinnehmen. „Die rechnen alle mit spitzem Bleistift“, unterstrich die ehemalige Sprecherin des Bundsvorstands von Bündnis 90/Die Grünen. „Wenn wir das tatsächlich machen, dann sind die im Nullkommanichts weg.“ Röstel verwies darauf, dass Deutschland der einzige EU-Mitgliedstaat sei, der die Phosphorrückgewinnung aus Klärschlamm forciere.