Im Jahr 2015 erzeugten 92 der rund 700 Kläranlagen im Land etwa 43 Millionen Kubikmeter Klärgas, teilte das Statistische Landesamt in Bad Ems mit. Das seien fünf Anlagen mehr als im Jahr 2014.
Den Angaben zufolge nutzten die Kläranlagen etwa 68 Prozent des Klärgases zur eigenen Produktion von Strom. Gegenüber dem Vorjahr sei das eine Zunahme von 8,6 Prozent auf 29,3 Millionen Kubikmeter. Eine größere Menge sei bisher noch nicht verstromt worden. Da Kläranlagen einen hohen Strombedarf haben, wird fast die gesamte Stromerzeugung von rund 51,1 Gigawattstunden selbst verbraucht. Diese Menge würde ausreichen, um rund 17.200 Haushalte mit Strom zu versorgen, so die Statistikbehörde.
Auf die Verwendung des Klärgases zu reinen Heizzwecken entfielen neun Prozent des Rohgases, hieß es weiter. Einige Kläranlagen hätten Klärgas zur Energiegewinnung an Dritte, z. B. an Energieversorgungsunternehmen, abgegeben. Auf diese Verwendung entfielen zwölf Prozent.
Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne) erklärte zum Auftakt ihrer diesjährigen „Sommertour“, Ziel der Landesregierung sei es, dass die Kommunen den landesweiten Stromverbrauch von Kläranlagen von 190 auf 150 Gigawattstunden reduzieren. Gleichzeitig soll die Stromerzeugung auf Kläranlagen auf 60 Gigawattstunden gesteigert werden.