Die größte Anlage ihrer Art in Baden-Württemberg beseitige Spurenstoffe wie Arzneimittel, Hormone oder Flammschutzmittel aus dem Abwasser, erklärte das Umweltministerium in Stuttgart.
„Damit geht die Reinigungsleistung der Kläranlage nun deutlich über die bestehenden Mindestanforderungen hinaus“, sagte Untersteller. Außerdem sei in Mannheim zum ersten Mal in ganz Deutschland nachgewiesen worden, dass die gezielte Elimination von Spurenstoffen auch bei großen Kläranlagen in der Praxis funktioniert. Das Land habe die insgesamt zehn Millionen Euro kostende Maßnahme mit zwei Millionen Euro bezuschusst.
„Leider finden wir inzwischen in fast allen unserer Flüsse und Seen Spurenstoffe“, bemängelte Untersteller. Die vierte Reinigungsstufe leiste einen wichtigen Beitrag, die Gewässer und sensible Gewässerorganismen zu schützen. „Ich wünsche mir, dass das Leuchtturmprojekt in Mannheim Vorbild für weitere Betreiber im Land sein wird“, sagte der Minister. Die Landesregierung unterstütze die Kommunen beim Bau dieser Anlagen mit einem Förderbonus in Höhe von 20 Prozent.
Den Angaben zufolge ist das Mannheimer Klärwerk das drittgrößte Baden-Württembergs nach Stuttgart und Karlsruhe. Im Land seien derzeit elf Anlagen zur Spurenstoffelimination in Betrieb. Drei weitere Anlagen sind im Bau, vier weitere in Planung, so das Umweltministerium.