Der Abschlussbericht der Studie, die von der Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät der Universität Rostock im Auftrag des Umweltministeriums Mecklenburg-Vorpommern erarbeitet worden ist, schlägt ein einfaches Verfahren vor, um Kläranlagen ausfindig zu machen, bei denen Umrüstungsmaßnahmen zur Verbesserung der Wasserqualität kosteneffizient durchgeführt werden können, teilte das Ministerium Anfang Juni mit. Damit biete die Studie eine Entscheidungshilfe für zukünftige Maßnahmen, um auf kleinen Kläranlagen die Phosphorelimination zu verbessern.
Dazu wird ein Bewertungssystem aufgezeigt, das als Kriterien die Abweichung der Phosphorkonzentration im Einleitgewässer von länderübergreifenden Orientierungswerten sowie die Kosten der Phosphor-Elimination in Bezug zur erreichbaren Reduktion im Gewässer beinhaltet. Ein weiteres Kriterium stellen die einwohnerspezifischen Kosten bezogen auf die absolute Phosphor-Reduzierung im Ablauf der Kläranlage dar.
Für Kläranlagen der Größenklassen 1 bis 3 mit einer Behandlungskapazität von bis zu 10.000 Einwohnerwerten existieren keine verbindlichen Vorgaben zum Stand der Technik für die Eliminierung von Phosphor, erläutert das Ministerium. In Mecklenburg-Vorpommern als einem dünnbesiedelten Flächenland seien es aber gerade die kleinen Kläranlagen, die in abflussschwache und gefällearme Fließgewässer einleiten und es damit erschwerten, dass die Zielvorgaben der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) erreicht werden, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Till Backhaus (SPD). In die Studie seien die Erfahrungen aus circa 40 kleinen Kläranlagen einbezogen worden, in denen bereits Anlagen zur Phosphor-Elimination installiert wurden. Betrachtet wurde den Angaben zufolge insbesondere, ob die Effekte im Gewässer den finanziellen und betrieblichen Mehraufwand rechtfertigen.
Durch den Ausbau der Kläranlagen und Kanalnetze konnten Backhaus zufolge die Gewässerbelastungen in Mecklenburg-Vorpommern bereits wesentlich reduziert werden. Alleine mit finanzieller Unterstützung des Umweltressorts seien etwa 2.300 Einzelmaßnahmen mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von ca. 2,5 Milliarden Euro realisiert worden. Die Phosphor-Einträge über kommunale Kläranlagen machten nur noch einen Anteil von 18 Prozent an den Gesamteinträgen von Phosphor in die Oberflächengewässer und das Grundwasser aus.
Der Bericht „Phosphor-Elimination in Kläranlagen bis 10.000 Einwohnerwerte in Mecklenburg-Vorpommern“ steht unter service.mvnet.de/_php/download.php?datei_id=1575091 zur Verfügung.