Dezentrale Bewirtschaftung erleichtert Umgang mit Regenwasser in Städten


Eine umfangreiche Datenbasis habe es den Wissenschaftlern ermöglicht ein Planungstool zu entwickeln, das die gesamte städtische Wasserinfrastruktur „vom Scheitel bis zur Sohle“ analysiert. Ein wichtiges Ergebnis des Projekts sei die Erkenntnis, dass die Kombination verschiedenster Maßnahmen - in der Stadtplanung oder bei der Umsetzung von Infrastrukturprojekten – sinnvoll ist, um mit Starkregen oder Trockenperioden umzugehen.

Im Rahmen von KURAS haben die Forscher den Angaben zufolge untersucht, wie sich dezentralen Maßnahmen der Regenwasserbewirtschaftung, z. B. Baum-Rigolen-Systeme, grüne Dächer und Fassaden, oder Teiche, in bestehende Stadtstrukturen implementieren lassen. Um diese zu hinterfragen, wurden im Quartier rund um das Rathaus Schöneberg simuliert, wie sich zum Beispiel durch ein zeitlich begrenztes Einstauen von Teilen des angrenzenden Volksparks Schöneberg-Wilmersdorf eine Überlastung der Kanalisation verhindern ließe.


Die Erfahrungen aus dem Modellgebiet hätten die Projektpartner dazu angeregt eine Methode zu entwickelt, die es ermöglicht Maßnahmen der dezentralen Regenwasserbewirtschaftung für ganze Stadtviertel zu planen. Die entwickelten Maßnahmenkombinationen haben dem Kompetent Zentrum Wasser zufolge das Potenzial von Regenwasserbewirtschaftung zum Schutz von Oberflächengewässern und die Verbesserung des Stadtklimas, insbesondere die Verhinderung von lokalem Hitzestress aufgezeigt.


So könnten viele kleine, dezentrale Maßnahmen der gebäude- beziehungsweise grundstücksbezogenen Regenwasserbewirtschaftung dafür sorgen, dass die Aufnahmekapazität der Kanalisation seltener an ihre Grenzen stößt. Darüber hinaus hätten betriebliche und konstruktive Maßnahmen im städtischen Kanalnetz großes Entwicklungspotenzial. Ansatzpunkte hierfür seien eine bessere Ausnutzung vorhandener Stauräume, neue Kanalspülungskonzepte und auch eine betriebliche und bauliche Optimierung der Kläranlagen.