Das Ziel, das 2018 erreicht sein solle, sei es, auf der Kläranlage mit einer Ausbaugröße von 1,34 Millionen Einwohnerwerten die rund 32 Millionen Kilowattstunden elektrischer Energie, die für den Betrieb jährlich benötigt werden, in Zukunft zu 100 Prozent auf dem Gelände der Kläranlage selbst zu erzeugen.
Das Konzept der Emschergenossenschaft dazu sieht den Angaben zufolge vor, dass in Bottrop fünf erneuerbare Energieträger an einem Standort zu einem Hybridkraftwerk kombiniert werden. Dadurch könnten rund 70.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. Bei den fünf erneuerbaren Energieträgern handle es sich um eine Windenergieanlage mit 3,1 MW Leistung, die seit April 2016 in Betrieb ist, vier neue BHKW Module mit jeweils etwa 1,2 MW Leistung, eine Photovoltaikanlage auf einer Dachfläche von ca. 500 m² sowie eine geplante Wasserkraftschnecke im Ablauf der Kläranlage mit ca. 80 kW Leistung sowie eine ebenfalls geplante neue Dampfturbine mit mindestens 4 MW Leistung als Teil der ansässigen Klärschlammverbrennung.
Komplettiert werden solle das Projekt durch den Bau einer thermosolaren Klärschlammtrocknung und somit den Verzicht auf die Zugabe von Kohle zur Klärschlammkonditionierung sowie die Nutzung der Niedertemperaturwärme aus der Klärschlammverbrennung. Damit wäre das Hybridkraftwerk Emscher dem Verband zufolge ab 2018 in der Lage, eine bilanzielle 100-prozentigige Deckung durch Eigenstromerzeugung zu erreichen.
Bei der Inbetriebnahme überreichte der nordrhein-westfälische Umweltminister Johannes Remmel dem Vorstandsvorsitzenden der Emschergenossenschaft Uli Paetzel den Angaben zufolge die Urkunde zur offiziellen Aufnahme des Projektes als Vorbild für eine klimafreundliche Zukunft in die landesweite Leistungsschau.