Die Informationskampagne, die das Umweltministerium gemeinsam mit der Ärzte-, Tierärzte- und Apothekerkammer durchführe und in deren Rahmen als erster Schritt rund 110.000 Flyer und rund 4.400 Poster bei Ärzten, Tierärzten und in Apotheken aufgehängt und ausgelegt werden, weise auf die richtigen Entsorgung von Arzneimitteln über den Restmüll hin. Weiterhin sollen Gespräche zwischen den Kammern und dem Umweltministerium stattfinden, wobei für einzelne Stoffe spezifische Problemlösungen zu ermitteln seien.
Hintergrund der Maßnahme ist Habeck zufolge, dass in nahezu allen Gewässern in Deutschland Arzneimittelrückstände nachgewiesen werden könnten. Zwar sei nach bisherigen Erkenntnissen mit keinen Auswirkungen für den Menschen zu rechnen. Untersuchungen hätten aber gezeigt, dass die Tier- und Pflanzenwelt bereits bei geringen Konzentrationen nachweislich beeinträchtigt werde. So könne es zu Nierenschäden, Verweiblichungen oder Kiemenschäden bei aquatischen Tierarten kommen. Die Arzneimittel gelangen durch Ausscheidungen oder unsachgemäße Entsorgung ins Abwasser. So entsorgen einer Studie des Instituts für sozial-ökologische Forschung nur 15 Prozent der Verbraucher ihre Medikamente immer richtig. 47 Prozent der Befragten dagegen geben die flüssigen und 20 Prozent die festen Medikamentenreste fälschlicherweise zur Entsorgung in die Spüle oder in die Toilette.