Im ersten Verfahren hätten Wissenschaftler der Universität Gießen in Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung in Berlin kleine Pyrolysereaktoren eingesetzt, die ein Phosphorrecycling bei Temperaturen von 400 bis 600 Grad Celsius ermöglichen. Die zweite Methode sei eine thermochemische Behandlung mit Temperaturen von 950 Grad Celsius. Dabei werden weitere Stoffe wie Magnesiumchlorid oder Salzsäure zur Ausfällung des Phosphors zugesetzt.
Die Methode mit den Pyrolysereaktoren erweist sich als besonders gut geeignet für den dezentralen Einsatz direkt am Klärwerk, erklärte die Behörde. Allerdings könnten viele Schwermetalle aufgrund der geringen Temperaturen nicht ausreichend reduziert werden. Daher eigne sich diese Form der Aufbereitung nur für Klärschlamm mit unbedenklichen Schwermetallgehalten.
Für hoch belasteten Klärschlamm habe sich die thermochemische Behandlung bei hohen Temperaturen bewährt, führte die BLE weiter aus. Die Gehalte fast aller Schwermetalle ließen sich damit ausreichend verringern. Die Recyclingdünger wiesen zum Teil sogar geringere Schwermetallgehalte auf als herkömmliche mineralische Phosphor-Dünger. Außerdem ließen sich schwerlösliche Phosphat-Verbindungen durch die hohen Temperaturen in leichtlösliche und damit pflanzenverfügbare Formen wie Calcium-Natrium-Phosphat überführen.
Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat die dreijährige Studie im Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) gefördert. Die BLE betreute die Forschungsarbeiten nach eigenen Angaben als Projektträger.