BMUB nimmt Stakeholder-Empfehlungen zur Reduktion von Spurenstoffeinträgen entgegen


Darin bekenne sich ein breites Bündnis aus Industrie, Zivilgesellschaft, Wasserwirtschaft und den Bundesländern dazu, die Spurenstoffeinträge in die Gewässer deutlich stärker als bisher zu reduzieren, teilte das BMUB in Berlin mit.


„Damit wir die Flora und Fauna unserer Gewässer auch in Zukunft wirksam schützen können, brauchen wir eine breit angelegte Strategie gegen Spurenstoffe aus Kosmetika, Pflanzenschutzmitteln oder Medikamenten“, sagte Flasbarth. Die Empfehlungen des Stakeholder-Dialoges an die Politik böten hierfür eine gute Grundlage. Er kündigte an, dass das Ministerium Maßnahmen entwickeln werde, die den Eintrag solcher Chemikalien in Seen und Flüsse verringern oder ganz verhindern.


Spurenstoffe können die Gewässer sowie deren Wasserqualität beeinträchtigen und erschweren die Gewinnung von Trinkwasser, betonte das BMUB. Sie stammen aus der Herstellung und Verwendung von Produkten wie Human- und Tierarzneimittel, Bioziden, Pflanzenschutzmitteln, Industrie- und Haushaltschemikalien oder Körperpflege- und Waschmitteln. Um den punktuellen und diffusen Eintrag solcher Stoffe in die Gewässer weitgehend zu vermeiden, haben die Teilnehmer des Stakeholder-Dialogs ein Policy Paper erstellt. Darin stellen sie das gemeinsame, fachliche Verständnis und praktikable Handlungsoptionen zur Reduzierung des Eintrags von Spurenstoffen in Gewässer dar.


Zentrale Bedeutung habe dabei das Vorsorgeprinzip, so das BMUB. So soll der Eintrag von Spurenstoffen bei der Herstellung verringert und ein bundeseinheitlicher Orientierungsrahmen für die Behandlung dieser Stoffe in Kläranlagen geschaffen werden. Im Rahmen der Produktverantwortung sollen Hersteller und Produzenten chemischer Produkte, die Spurenstoffe mit sich bringen, zudem weitere Vorsorgemaßnahmen entwickeln. Übergeordnete Bedeutung besitze die Festlegung relevanter Spurenstoffe. Zudem soll der umfassende Lösungsansatz auf allen Handlungsebenen durch einen geeigneten Informationsaustauschs zwischen allen Akteuren gefördert werden.


Laut Policy Paper wurden insgesamt 14 Handlungsempfehlungen erarbeitet. Sie zielen auf Minderungsstrategien an den Quellen, in der Anwendung und auf der Basis nachgeschalteter Maßnahmen ab. Zur Finanzierung der Spurenstoffstrategie heißt es in dem Policy Paper, dass die Höhe der Kosten vom zu erreichenden Schutzniveau und Ziel abhänge. Auf Bundesebene müsse ein Vorschlag erarbeitet werden, wie diese Kosten finanziert werden sollen.