Das Projekt laufe bis 2020. Das Gesamtbudget in Höhe von 10,8 Mio. Euro wird von der EU mit etwa 6,5 Mio. Euro aus dem Programm Interreg V B Nordwesteuropa gefördert, teilte der Lippeverband mit.
Offizieller Auftakt des Projekts wird eine dreitägige Konferenz vom 18. bis 20. Oktober 2017 in Basel sein, die der Lippeverband gemeinsam mit der europäischen Phosphorplattform ESPP, der deutschen Phosphorplattform DPP, der Fachhochschule Nordwestschweiz und BaselArea.swiss ausrichtet. Phos4You soll demonstrieren, dass die Rückgewinnung von Phosphor aus Abwasser machbar ist. Darüber hinaus soll die Düngemittelindustrie in die Lage versetzt werden, den rückgewonnenen Rohstoff zu nutzen. In Nordwesteuropa könnten über die Wasserwirtschaft jährlich 113.000 Tonnen Phosphor durch Recycling gewonnen werden. Das sind 26 Prozent des Bedarfs, machte der Verband deutlich. Bezieht man weitere Sektoren wie z. B. Schlachthöfe ein, könnte eine europäische Kreislaufwirtschaft ihren Phosphorbedarf sogar zu 45 Prozent decken.
Als wesentliche Projektbausteine nennt der Lippeverband den Bau von Demonstrationsanlagen für die Rückgewinnung unter Realbedingungen, die Umsetzung innovativer Rückgewinnungstechnologien für häusliches Abwasser, die Herstellung von neuen Düngemittel-Produkten aus Phosphorrecycling, die Erarbeitung eines EU-weiten Standards zur Qualitätsbewertung von neuen Produkten und schließlich mehr gesellschaftliche Akzeptanz von Düngemitteln aus Abwasser. Dabei spiele die Phosphorrückgewinnung aus Klärschlamm und aus Klärschlammasche die Hauptrolle.