Umweltstaatssekretär Griese übergibt Förderbescheide für Projekte der Wasserwirtschaft


So erhält die Verbandsgemeinde Puderbach im Landkreis Neuwied einen Zuschuss über 131.570 Euro für Energiesparmaßnahmen an der Kläranlage „Hölzches Mühle“. Der laufende Umbau der Kläranlage gehöre zu den großen abwassertechnischen Projekten des Landes, teilte das Umweltministerium in Mainz mit. Von 2010 bis 2019 werde die Anlage mit Investitionen von über 18 Millionen Euro saniert.


Kläranlagen gehören zu den größten Energieverbrauchern der Kommunen. Mit der Sanierung werde die Qualität der Gewässer verbessert und zugleich ein Beitrag zur Energiewende im Land geleistet, erklärte der Staatssekretär. Unter anderem soll auf der Kläranlage zukünftig Biogas erzeugt werden, mit dem der gesamte Wärmebedarf sowie ein Großteil des Strombedarfs abgedeckt werden kann. „Die Nutzung von Biogas ist ein Schlüssel unserer zukünftigen, erneuerbaren Energieversorgung vor Ort. Denn Biogas kann gespeichert werden und bei Bedarf schwankenden Strom aus Wind und Sonne ausgleichen“, betonte Griese. Von der Steigerung der Energieeffizienz an Kläranlagen profitierten nicht nur Umwelt und Klima. Die modernisierte Kläranlage trage auch zur Kostensenkung in der Kommune bei.


Darüber hinaus überreichte Griese einen Förderbescheid an die Verbandsgemeinde Hahnstätten im Rhein-Lahn-Kreis für die Kanalsanierung. Die Kanalschäden in den einzelnen Ortsteilen seien zum Teil beträchtlich, teilte das Umweltministerium mit. Um die Sanierungsmaßnahmen in den Jahren 2017 und 2018 finanziell zu unterstützen, erhalte die Verbandsgemeinde ein zinsloses Darlehen in Höhe von 1,129 Millionen Euro. Insgesamt müssen rund 160 Kanalabschnitte über eine Länge von 7,1 Kilometern saniert werden. Dazu seien in den nächsten fünf Jahren Investitionen in Höhe von 4,4 Millionen Euro vorgesehen.


Einen neuerlichen Zuschuss in Höhe von 754.520 Euro für die Wasserversorgung hat Griese dem Landkreis Altenkirchen übergeben, teilte das Umweltministerium weiter mit. Die Mittel sollen für die Sanierung veralteter Wasserleitungen des Zweckverbands für Wasserversorgung verwendet werden, der rund 110.000 Bürger mit Trinkwasser beliefert. Zur Verbesserung der Versorgungssicherheit und für eine Notversorgung habe der Zweckverband ein Sanierungsprogramm aufgelegt. Von 2013 bis 2019 seien Investitionen von rund 15 Millionen Euro vorgesehen. In den letzten vier Jahren hat das Umweltministerium nach eigenen Angaben bereits Zuwendungen über 3,45 Millionen Euro bewilligt.


In Mendig im Landkreis Mayen-Koblenz übergab Griese einen Förderbescheid über 19.300 Euro für das örtliche Hochwasserschutzkonzept. „Der Klimawandel betrifft alle. Auch in Gebieten, die bisher nicht von Überschwemmungen betroffen waren, wird Hochwasservorsorge immer wichtiger“, sagte der Staatssekretär. Das Umweltministerium fördere die Vorsorge deshalb unter anderem durch örtlich zugeschnittene Hochwasserschutzkonzepte mit bis zu 90 Prozent. „Hochwasser sind nicht zu verhindern, aber wir können uns darauf vorbereiten und so die Schäden deutlich verringern“, sagte er.


Derzeit werden laut Ministerium für rund 250 Ortschaften in Rheinland-Pfalz Hochwasserschutzkonzepte aufgestellt. Weitere Gemeinden hätten Interesse angemeldet. Bisher seien über 861.000 Euro dafür bewilligt worden. In diesem Jahr hat das Umweltministerium nach eigenen Angaben bereits 17 solcher kommunaler Hochwasserschutzkonzepte für eine oder mehrere Ortschaften mit einem Gesamtvolumen von 482.400 Euro gefördert. Diese 17 Verbandsgemeinden seien zum Teil mehrfach von Starkregenereignissen betroffen gewesen. Die Mehrzahl der Hochwasserschutzkonzepte werde für kleine Bäche aufgestellt, die bei Starkregen zu Überschwemmungen führen, hieß es.