DWA beschäftigt sich mit Salzbelastung, Filteranlagen und Artenvielfalt in Gewässern


Um den Umgang mit Retentionsbodenfilteranlagen und der Regenwasserbehandlung zu verbessern, hat die DWA den Entwurf des Arbeitsblatts DWA-A 178 „Retentionsbodenfilteranlagen“ vorgestell und bittet bis zum 31. August 2017 die Fachwelt um Stellungnahmen.


Im Jahr 2005 wurde das Merkblatt DWA-M 178 „Empfehlungen für Planung, Bau und Betrieb von Retentionsbodenfilteranlagen zur weitergehenden Regenwasserbehandlung im Misch- und Trennsystem“ herausgegeben, so die DWA. In der Zwischenzeit würden umfangreiche Betriebserfahrungen vorliegen, die in die Neuausarbeitung des Regelwerks eingebracht werden sollen. Da Retentionsbodenfiltern in zunehmendem Maße zur Straßenabflussbehandlung eingesetzt werden, soll mit dem neuen Arbeitsblatt auch eine Harmonisierung der Vorgaben und Planungsgrundsätze vollzogen werden. So sollen unter anderem die feine Fraktion der Feststoffe (AFS63) als Bemessungsgröße und bei rein emissionsseitiger Betrachtung auch als Nachweisgröße eingeführt werden. Im vorliegenden Entwurf wurden winige Änderungen vorgenommen. Dazu zählt unter anderem eine Anpassung an die europäische Normung und zwischenzeitlich eingetretene Veränderungen hinsichtlich Gesetzen und Verordnungen.


Für den Zeitraum des öffentlichen Beteiligungsverfahrens kann der Entwurf kostenfrei im DWA-Entwurfsportal (www.dwa.de/dwadirekt) eingesehen werden. Dort ist auch eine digitale Vorlage zur Stellungnahme hinterlegt. Im DWA-Shop ist er als Printversion oder als E-Book im PDF-Format erhältlich. Das Merkblatt DWA-M 178 ist 38 Seiten lang und kann unter der ISBN 978-3-88721-482-1 zu einem Ladenpreis von 48,50 Euro bzw. für fördernde DWA-Mitglieder zu einem Preis von 38,80 Euro erworben werden. Hinweise und Anregungen erbittet die DWA schriftlich, möglichst in digitaler Form, an Dipl.-Ing. Christian Berger, berger@dwa.de.


Regelwerk zu Neobioata vorgestellt


Die DWA beschäftigt in einem weitern Entwurf mit invasiven Arten, die für die Bewirtschaftung von Gewässern von Bedeutung sind. Hierzu hat der Verband den Entwurf des Merkblatts DWA-M 626 „Neobiota - Auswirkungen und Umgang mit wasserwirtschaftlich bedeutsamen gebietsfremden Tier- und Pflanzenarten - Teil 1: Grundlagen und Teil 2: Artensteckbriefe“ vorgelegt und öffentlich zur Diskussion gestellt.


Das zweiteilige Merkblatt fasst laut DWA den aktuellen Stand des Wissens zu den wasserwirtschaftlich bedeutsamen Neobiota zusammen. Neobiota sind gebietsfremde Tier- und Pflanzenarten - Neozoen und Neophyten -, die nach der Entdeckung Amerikas im Jahre 1492 nach Deutschland eingebracht worden sind. Dass diese Neozoen und Neophyten hierher gelangen konnten, sei ausschließlich auf menschliches Zutun zurückzuführen. So sind Arten zum Beispiel infolge von Handel oder Transport beabsichtigt oder unbeabsichtigt nach Deutschland gelangt.


Die Einführung von Arten aus anderen Regionen der Erde sei zwar kein neues Phänomen, aber die Geschwindigkeit der Einbringung durch das direkte oder indirekte Mitwirken des Menschen habe in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen. Und auch in der Zukunft wird die Anzahl neobiotischer Arten in immer kürzeren Zeiträumen weiter steigen, so die Prognose des Verbands. Zwar könnten sich nur wenige dieser Neobiota hier dauerhaft etablieren, aber einige von ihnen seien in der Lage Massenpopulationen mit entsprechenden negativen Auswirkungen auszubilden.


Teil 1 des Merkblatts soll einen Überblick über die Thematik Neobiota anhand von Definitionen und eine Einführung in die rechtlichen Grundlagen sowie die grundsätzlich möglichen negativen Auswirkungen der wasserwirtschaftlich bedeutsamen Neobiota vermitteln. Der anwendungsorientierte Teil 2 des Merkblatts stellt laut DWA 44 ausgewählte Neobiota der rund 80 als „wasserwirtschaftlich bedeutsam“ identifizierten Tier- und Pflanzenarten in 25 Steckbriefen vor.


Das Merkblatt wurde von der DWA-Arbeitsgruppe GB-1.8 „Neobiota“ im DWA-Fachausschuss GB-1 „Ökologie und Management von Flussgebieten“ erstellt. Das Merkblatt richtet sich unter anderem an Fachleute in Ländern, Kommunen und Verbänden, die für Unterhaltung und Entwicklung von Fließgewässern und Seen verantwortlich oder in wasserwirtschaftlichen Dienststellen, Naturschutzbehörden, Ingenieurbüros und Aufsichtsbehörden damit befasst sind, teilte der Verband mit.


Auch das Merkblatt DWA-M 626 wird mit beiden Teilen bis zum 31. August 2017 öffentlich zur Diskussion gestellt. Stellungnahmen sollen an Sylvia Sölter, soelter@dwa.de, gerichtet werden. Auch dieser Entwurf ist auf dem DWA-Entwurfsportal zu finden. Das Kombipaket DWA-M 626, Teile 1 und 2 umfasst 159 Seiten und kann unter der ISBN 978-3-88721-497-5 gefunden werden. Der Ladenpreis beläuft sich auf 111,50 Euro und der Mitgliederpreis liegt bei 89,20 Euro.


Weiter gab die DWA bekannt, dass neue Mitglieder für die Arbeitsgruppe GB-5.4 „Salzbelastung der Fließgewässer“ gesucht werden. Fachleute mit entsprechenden Kenntnissen können sich bei Interesse an einer Mitarbeit mit einer themenbezogenen Beschreibung ihres beruflichen Werdegangs an die DWA wenden, Dipl.-Geogr. Georg Schrenk, schrenk@dwa.de, hieß es.