Das zweistufige, für kleinere Kläranlagen geeignete Verfahren sei bereits in einem ersten Projekt erfolgreich im Labor getestet worden, teilte die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit, die beide Vorhaben fachlich und finanziell mit insgesamt rund 473.000 Euro fördert.
Der DBU-Referent für Biotechnologie, Hans-Christian Schaefer, erklärte, im Labor sei der Klärschlamm unter Ausschluss von Luft in Wasser gegeben worden, damit sich der Phosphor darin löst. Dieses Wasser komme in einen Behälter mit Hefe, die den Phosphor aufnehme, aber nicht die im Klärschlamm enthaltenen Schadstoffe. „Außer dem Reststoff Hefe, der als Abfall in Brauereien anfällt, benötigt das Verfahren keine chemischen Zusätze, ein großer Vorteil gegenüber bisherigen Verfahren“, unterstrich Projektleiterin Prof. Susann Müller vom UFZ. Auch sei weniger Energie erforderlich.
Im Folgeprojekt beim Abwasserzweckverband Mittlere Mulde soll das Verfahren im größeren Maßstab unter realen Bedingungen getestet und weiterentwickelt werden, hieß es weiter. 3.000 Liter Klärschlamm würden dann pro Durchgang bearbeitet. Dabei sollen auch die im vorangegangenen Projekt entwickelten Sensoren des Projektpartners Centec aus Maintal weiter verbessert werden. Sie messen, wie viel Phosphor sich in den einzelnen Hefeorganismen ansammelt.