Hamburg Wasser und Remondis Aqua gründen Gesellschaft zur Phosphorrückgewinnung


Wie Hamburg Wasser bereits im vergangenen Jahr angekündigt hat, soll die Hamburger Phosphorrecyclinggesellschaft mbH den Bau der weltweit ersten großtechnischen Anlage zur Rückgewinnung von Phosphor auf dem Klärwerk Hamburg umsetzen. 2020 soll die Anlage in Betrieb gehen und aus rund 20.000 Tonnen Klärschlammasche 6.500 Tonnen hochreine Phosphorsäure recyceln, teilte Hamburg Wasser mit.


Der Gründung der Gesellschaft sei eine zweijährige Pilotphase vorausgegangen, die Hamburg Wasser und der Entsorger Remondis im Jahr 2015 initiiert haben. Der Probebetrieb habe die technische Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit des TetraPhos-Verfahrens bestätigt. Damit sei es das derzeit einzig bekannte Verfahren am Markt, das Phosphor wirtschaftlich zurückgewinnt.


Bereits im vergangenen Herbst hatte Harald Hanßen, Abteilungsleiter Prozessführung Klärwerke von Hamburg Wasser, im Interview mit EUWID angekündigt, dass Hamburg Wasser und Remondis die Anlage betreiben werden. In der Hamburger Phosphorrecyclinggesellschaft, die nun durch Umfirmierung der bestehenden VERA Klärschlammverbrennung GmbH entstanden ist, ist Hamburg Wasser mit 60 Prozent und Remondis Aqua Industrie mit 40 Prozent beteiligt.


Hamburg Wasser wies darauf hin, dass Phosphor spätestens ab 2029 aus Abwasser größerer Kläranlagen recycelt werden muss. Mit der neuen Anlage nehme die Hamburger Phosphorrecyclinggesellschaft dieses Problem frühzeitig in die Hand, trage aktiv zur Ressourcenschonung bei und reduziere die Umweltbelastung. Das Projekt wird seit Herbst 2017 durch das Bundesumweltministerium gefördert.


Das Interview mit Harald Hanßen zum Ausbau der TetraPhos-Anlage in Hamburg können Sie im EUWID-Report "Klärschlamm 2018" nachlesen.