Ursache dafür sei die mit dem Klimawandel verbundene Erwärmung der Atmosphäre: Die warme Luft nimmt mehr Wasser auf, das sich irgendwo wieder entlädt. „Die Starkregenereignisse im Juni waren verheerend und haben viele Betroffene in eine existenziell bedrohliche Situation gebracht. Die Regenmengen, die bei solch extremen Wetterereignissen auf den Boden fallen, können nicht mehr aufgenommen werden. Das Wasser bahnt sich den Weg durch Siedlungen, nimmt alles mit, was im Weg ist – ob Gegenstände, Müll, Schlamm oder Äste“, so Höfken. „Die Wassermassen können wir nicht verhindern, aber wir können vorsorgen und versuchen, die Sturzbäche so zu lenken, dass sie weniger Schaden anrichten.
Förderung auf Starkregenereignisse ausgeweitet
Höfken verwies darauf, dass Rheinland-Pfalz bereits 2014 die Förderung von Hochwasserschutzkonzepten auf Starkregenereignisse ausgeweitet habe. Bislang seien bereits rund 1,9 Millionen Euro an Zuwendungen durch das Umweltministerium für die Erstellung von Hochwasserschutzkonzepten gewährt. Laufend würden neue Anträge eingereicht. Das Informations- und Beratungszentrum Hochwasservorsorge beim Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz stehe allen Kommunen als Ansprechpartner und zur Beratung in Sachen Starkregenvorsorge zur Verfügung. Aktuell würden für 434 Gemeinden und Städte – von 2.304 politisch selbstständigen Städten und Gemeinden in dem Bundesland - Hochwasserschutzkonzepte aufgestellt.
Hochwasserschutzkonzepte: Beratung und Finanzielle Unterstützung vom Land
Trotzdem sein noch längst nicht alle Kommunen aktiv geworden. „An Geld für die Konzeptentwicklung scheitert es nicht“, betonte Höfken. In den nächsten Jahren stünden 18 Millionen Euro für die Aufstellung von Hochwasserschutzkonzepten zur Verfügung. „Die Kommunen tragen in enger Zusammenarbeit mit dem Land, mit Ingenieuren, dem örtlichen Gewerbe und der Industrie, mit der Landwirtschaft, den Feuerwehren, Bürgerinnen und Bürgern sowie mit den örtlichen Strom- und Wasserversorgern eine große Verantwortung, um mögliche Schäden durch heftige Unwetter in der Zukunft deutlich zu verringern“, mahnte die Ministerin.
Land stellt kostenlos Starkregen-Gefährdungskarten bereit
Das Land unterstütze die Kommunen und ihre Bürgerinnen und Bürger bei der Aufstellung solcher örtlichen Hochwasserschutzkonzepte nicht nur mit einem Zuschuss bis zu 90 Prozent, sondern auch beratend. Außerdem stelle das Land den Kommunen kostenlos Starkregengefährdungskarten bereit, die die Fließwege des Wassers im Falle eines Extremwetterereignisses zeigen.
Um solche Konzepte möglichst unbürokratisch fördern zu können, seien die Anmeldefristen aufgehoben worden, so dass die Kommunen ganzjährig eine Förderung beantragen könnten, sagte Höfken. Darüber hinaus fördere das Umweltministerium die Beseitigung von Unwetterschäden an oder in Gewässern mit einem Zuschuss von bis zu 50 Prozent der förderfähigen Kosten. Dafür seien seit 2014 bereits Zuwendungen in Höhe von 930.000 Euro geflossen.