Nach Einschätzung der Behörde ist es wahrscheinlicher, dass Mikrokunststoffe als Bestandteil von Produkten eher in den Boden und ins Grundwasser als ins Meer gelangen und sich dort ansammeln.
„Wir haben verschiedene Quellen von Mikrokunststoffen für die Umwelt identifiziert, die unter anderem absichtlich in Kosmetika, Waschmitteln, anderen Haushaltsprodukten, Farben und landwirtschaftlichen Anwendungen verwendet werden“, sagte Peter Simpson, Senior Scientific Officer der ECHA. Viele dieser Mikrokunststoffe gelangten am Einsatzort in den Abfluss und damit ins Abwasser.
„Aufgrund der Art und Weise, wie Abwasser in der EU behandelt wird, werden diese Mikrokunststoffe in der Regel nicht direkt in die Gewässer abgegeben, sondern konzentrieren sich eher im Klärschlamm, der in vielen Mitgliedstaaten häufig auf landwirtschaftliche Böden als Düngemittel aufgebracht wird“, machte Simpson deutlich. Auch würden Mikrokunststoffe direkt in Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln eingesetzt.
Die EU-Kommission habe die ECHA gebeten, zu prüfen, ob eine EU-weite Beschränkung für absichtlich zugesetzte Mikrokunststoffe in Produkten gerechtfertigt wäre. Die Chemikalienagentur bewertet nach eigenen Angaben die Risiken durch freigesetzte Mikrokunststoffe in der Umwelt und wird sich insbesondere mit ihrer extremen Persistenz und Entsorgungsproblemen befassen. Einen Vorschlag zur Beschränkung von Mikroplastik will die Behörde bis Anfang 2019 ausarbeiten.