Projekt i.WET fördert naturnahen urbanen Wasserkreislauf


Wie das Institut mitteilte, soll in der nordrhein-westfälischen Stadt Lünen das Demonstrationsprojekt i.WET (integriertes WasserEnergieTransitionskonzept) in eine neue Wohnanlage integriert werden.


Die Wasserinfrastruktur in deutschen Städten stehe vor großen Herausforderungen. Der Klimawandel führe zu mehr Starkregenereignissen und veränderten Niederschlagsmustern, der demographische Wandel zu einer anderen Bevölkerungsstruktur und zunehmende Rohstoffknappheit zur Notwendigkeit, die Ressourceneffizienz zu verbessern, verdeutlichte das Fraunhofer ISI. Die Wasserinfrastruktur müsse an diese neuen Bedingungen angepasst werden.


Im Konzept i.WET werden wenig belastete Teilströme wie Grau- und Regenwasser aus dem kommunalen Abwasser ausgekoppelt, führte das Institut weiter aus. Wasser, das nicht im Haushalt wiederverwendet wird, fließe in eine „Energieallee“, einen als Bodenfilter gestalteten Grünstreifen mit feuchtigkeitsliebenden Pflanzen. Damit seien mehrere Vorteile verbunden: Die dort entstehende Biomasse könne etwa als Energiequelle genutzt werden. Zudem werde durch den Wasserspeicher in der Energieallee die Überflutungsgefahr reduziert. Das Umfeld werde grüner, und das Kleinklima verbessere sich, zählte das Fraunhofer ISI auf. i.WET fördere somit einen naturnahen urbanen Wasserkreislauf, diene als Barriere für Nähr- und Schadstoffe, nutze systematisch Ökosystemdienstleistungen zur Aufwertung der urbanen Landschaft und verbessere die Ressourceneffizienz, was zu einer Kostensenkung beitrage.


In Lünen plant das Projektteam zunächst die Implementierung des Konzepts im Demonstrationsgebiet „Coers-Fläche“, hieß es weiter. Anschließend wird die Bau- und Umsetzungsphase wissenschaftlich begleitet. Der Baubeginn sei für Ende 2018 oder Anfang 2019 vorgesehen. Zum Projektteam gehören das Fraunhofer ISI, der Bauverein zu Lünen und der Stadtbetrieb Abwasserbeseitigung Lünen. Die wissenschaftliche Begleitung der Umsetzung wird den Angaben zufolge von der Stiftung Zukunft NRW finanziell unterstützt.