Rheinland-Pfalz fördert Wasserprojekte mit über 2,7 Millionen Euro


In Frankenthal soll mehr Regenrückhalte-Fläche in der Stadt und ein besserer Wasserabfluss entstehen. Um das Abflussvermögen im Bereich der „Frankenthaler Terrrasse“ – einer flachen Ebene in der Rheinniederung – wieder herzustellen, soll unter anderem ein hydraulisches Längsgefälle in den Gräben hergestellt werden. Auch sei die Beseitigung von hydraulischen Engstellen vorgesehen. „Mit den bereit gestellten Mitteln leistet das Land einen weiteren wichtigen Beitrag, den Gewässerabfluss im Bereich der ‚Frankenthaler Terrasse’ zu verbessern und dadurch die wiederkehrenden langanhaltenden Vernässungen landwirtschaftlicher Nutzflächen zu verhindern“, sagte Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne) bei der Übergabe des ersten Förderbescheid über insgesamt 1.745.500 Euro an den Gewässerzweckverband Isenach-Eckbach.


„Die Zunahme von Siedlungsdichte und Intensivierung der Landwirtschaft in der nördlichen Vorderpfalz hat in den letzten Jahrzehnten zu massiven Eingriffen in den Wasserhaushalt geführt haben. Nutzungskonflikte wurden, meist unter Vernachlässigung überörtlicher Zusammenhänge, zu Lasten des Wasserhaushaltes, geregelt. Auch vor diesem Hintergrund hat in den letzten Jahren die Gewässerökologie und -güte in den planerischen Abwägungsprozessen zunehmend an Bedeutung gewonnen“, so Höfken.


„Angesichts des Klimawandels bekommt der Rückhalt von Wasser eine immer größere Bedeutung. Die zunehmend auftretenden Starkregenereignisse machen dies deutlich sichtbar“, erklärte Höfken. Insgesamt umfasst das Gewässerprojekt „Frankenthaler Terrasse“ laut Ministerium Investitionen im Umfang von 2,7 Millionen Euro. Es beinhalte Sohlanpassungen an zehn Gewässern auf rund sechs Kilometern Gewässerlänge sowie Rück-, Neu- und Umbauten von drei Schiebern, einem Düker und 31 Durchlässen.


Weiter teilte das Ministerium mit, dass die Umweltministerin eine Förderung in Höhe von 1,06 Mio. Euro für die Kanalsanierung in Wissen bewilligt hat. Dort müssen den Angaben zufolge 5,9 Kilometer Kanal saniert werden. Die geschätzten Investitionskosten für die bereits begonnenen Arbeiten sollen sich auf rund 7,2 Millionen Euro belaufen. Für den ersten Bauabschnitt hatte das Umweltministerium eigenen Angaben zufolge bereits 577.200 Euro an Fördermitteln beigesteuert. Abgeschlossen werden sollen die Sanierungsmaßnahmen im Jahr 2021.


„Die Unterhaltung und Sanierung eines modernen Kanalnetzes ist eine Daueraufgabe der Kommunen und trägt wesentlich zum Schutz der Gewässer und des Grundwassers bei. Die Einnahmen aus der zweckgebundenen Abwasserabgabe tragen dazu bei, dass wir als Land die Städte und Gemeinden bei dieser wichtigen Aufgabe dauerhaft unterstützen und dadurch die Gebühren für die Bürgerinnen und Bürger auch weiterhin in einem vertretbaren Rahmen gehalten werden können“, so Höfken.


Ein weiterer Schritt für geringere Kosten bei der Abwasserbeseitigung ist laut Ministerium ein geringerer Stromverbrauch auf Kläranlagen. Aus diesem Grund fördert Rheinland-Pfalz eine Energieanalyse für die Kläranlage Bornwiese/Bernkastel-Kues in Höhe von rd. 19.000 Euro. Das Gutachten soll den Angaben zufolge auch eine wichtige Grundlage für die Entscheidungen zur zukünftigen Ausrichtung für den Betrieb von Kläranlagen in der Region sein.