Deutschlandweit hätten Entsorger ihren Kunden, den Abwasserentsorgern, gekündigt, da sie sich nicht mehr in der Lage sähen, die Entsorgungssicherheit zu gewährleisten. Ausschreibungen zur Entsorgung von kommunalen Klärschlämmen hätten teilweise sogar kein Angebot erhalten. In einigen Regionen Deutschlands sei daher ein Entsorgungsnotstand eingetreten, machte der VKU deutlich.
Die Veränderungen auf dem Entsorgungsmarkt werden nicht erst mit Fristablauf der bodenbezogenen Verwertung von Kläranlagen mit einer Ausbaugröße von über 50.000 Einwohnerwerten im Jahr 2032 zu verzeichnen sein, stellte der VKU klar. Stattdessen träten sie heute schon auf. Der Verband verweist auf Zahlen des Statistischen Bundesamts aus dem Jahr 2016, wonach noch 624.000 Tonnen und damit rund 35 Prozent der Klärschlämme in der Landwirtschaft und im Landschaftsbau verwertet werden.
Diese Verwertung wird sich perspektivisch auf nur rund 125.000 Tonnen verringern, prognostiziert der VKU. Das entspreche 20 Prozent der bisherigen Mengen an bodenbezogener Klärschlammverwertung. Die dann nicht mehr stofflich verwertbaren Klärschlammmengen von rund 500.000 Tonnen würden in den Verbrennungsmarkt drängen, dessen Kapazitäten derzeit noch begrenzt seien. Der geplante Ausbau von Klärschlammmonoverbrennungsanlagen führe frühestens in den kommenden Jahren zu einer echten Entlastung bei der Klärschlammentsorgung.