Seit Anfang des Jahres 2017 deuteten Messungen auf eine erhöhte Konzentration anthropogener Spurenstoffe im Trinkwasserschutzgebiet der Stadt Bad Brückenau hin, teilte GFM mit. Durch eine Behandlung mit Aktivkohle könnten die Medikamentenrückstände eliminiert werden, so GFM.
Das nördliche Einzugsgebiet der Oberen Sinn, eines Nebenflusses der Fränkischen Saale, habe eine große wasserwirtschaftliche Bedeutung, da in vier Kläranlagen das Abwasser der Gemeinden gereinigt und eingeleitet wird, so GFM zum Hintergrund. Allerdings sei deren Leistungsfähigkeit aufgrund ihres Alters und der eingesetzten Verfahrenstechnik stark eingeschränkt. Zusätzlich gingen die Behörden von einer Verbindung des Grundwassers zum Oberflächengewässer der Sinn aus. Damit besteht die Gefahr, dass Medikamentenrückstände im Trinkwasser auftreten könnten.
Durch den ertüchtigungsbedürftigen Zustand von drei Kläranlagen im Einzugsgebiet sei es eine zentrale Fragestellung des Projekts gewesen, welcher Ausbau am ökonomischsten ist, sagte Ralf Mitsdoerffer, geschäftsführender Gesellschafter der GFM. In Rahmen der Wirtschaftlichkeitsprüfung sei auch ein vom Auftraggeber gewünschter Anschluss dieser Kläranlagen über den Kanaleinleitungspunkt Römershag erwogen worden. Allerdings sei dieser auf Grund der langen Strecke im Verhältnis zur Zahl der angeschlossenen Einwohner unverhältnismäßig kostenintensiv. Der Ausbau mit einer vierten Reinigungsstufe wäre aber deutlich kosteneffizienter als eine Zusammenfassung aller Kläranlagen. Die Wahrscheinlichkeit sei hoch, dass auf jeden Fall eine entsprechende Reinigungsstufe nachgerüstet werden müsste, so Mitsdoerffer. Das von GFM ausgearbeitete Konzept liege jetzt dem zuständigen Gremium der Rhönallianz, dem Wasserwirtschaftsamt und den Vertretern der zugehörigen Gemeinden vor, die über die konkrete Umsetzung zu entscheiden hätten.