Neues Forschungsprojekt will Sauerstoffeintrag in Belebungsbecken optimieren


Damit soll die Biologie von Kläranlagen verbessert werden, teilte die Hochschule mit. Das Projekt wird mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und einer Co-Finanzierung des Landes Niedersachsen in Höhe von 319.550 Euro gefördert. Weiterer Partner ist die Dr. Born-Dr. Ermel Ingenieure GmbH aus Achim.


„Auf unseren Kläranlagen wird das Abwasser sehr weitgehend gereinigt“, sagte Projektleiter Prof. Artur Mennerich von der Ostfalia. Damit der biologische Abbau der im Abwasser enthaltenen Schmutzstoffe durch den Belebtschlamm funktioniert, gibt es am Boden der Belebungsbecken Belüftungselemente, durch die Luft eingetragen wird, erklärte er. „Auf der Kläranlage Uelzen gibt es dafür sechs große Gebläse, deren Elektromotoren eine Antriebsleistung von jeweils 50 Kilowatt haben“, sagte Dietmar Kahrs, Geschäftsführer des Abwasserzweckverbandes Uelzen. Die Belüftung der Belebungsbecken sei der größte Energieverbraucher auf der Kläranlage. „Obwohl es sich um hocheffiziente Technik handelt, wurden dazu im letzten Jahr etwa 800.000 Kilowattstunden verbraucht“, verdeutlichte er. Das sei ungefähr so viel, wie 160 Haushalte mit vier Personen benötigen.


Zum Optimierungspotenzial sagte Mennerich, dass die Auslegung der Belüftungseinrichtungen und die Regelungstechnik besser an die sich ständig ändernde Atmung der Mikroorganismen angepasst werden müsse. „Aber auch räumlich sind innerhalb der Becken Unterschiede vorhanden, über die man bisher wenig weiß“, sagte er. In dem Forschungsvorhaben sollen daher in umfangreichen Messkampagnen diese Veränderungen messtechnisch bestimmt werden. „Wir wollen das jetzt systematisch angehen“, kündigte er an.

Wie die Ostfalia weiter mitteilte, sollen die Ergebnisse in die Modellansätze einfließen, mit denen Ingenieure biologische Kläranlagen planen und dimensionieren. Dadurch seien genauer an den Bedarf angepasste Becken und Belüftungseinrichtungen möglich. Weiter sollen die Erkenntnisse genutzt werden, um Mess- und Regelungsstrategien so zu programmieren, dass der Stromverbrauch so klein wie möglich ist und trotzdem gute Reinigungsergebnisse erreicht werden.