Unter Leitung von Staatssekretär Tobias Goldschmidt wollen Land und Kommunen sowie die Landwirtschaft und die Verbände der Entsorgungswirtschaft gemeinsame Strategien zur Neuausrichtung entwickeln, teilte das Ministerium mit. Diese sollen in den Abfallwirtschaftsplan Klärschlamm einfließen.
Goldschmidt verwies auf die Bedeutung der Phosphorrückgewinnung und auf die Novelle der Klärschlammverordnung. Letztere werde in den kommenden Jahren einschneidende Veränderungen bei der Verwertung der anfallenden Klärschlämme in Deutschland und auch in Schleswig-Holstein mit sich bringen. Die landwirtschaftliche Klärschlammverwertung werde nur noch für kleinere Kläranlagen möglich sein. Zudem werde nach einer Übergangsfrist eine Pflicht zur Phosphorrückgewinnung eingeführt, rief das Ministerium in Erinnerung.
Wesentliche Herausforderung in Schleswig-Holstein werde deshalb sein, für den größten Anteil der hier anfallenden Klärschlämme neue Entsorgungswege aufzuzeigen, die thermische Klärschlammbehandlung entsprechend zu berücksichtigen und Maßnahmen für die Phosphorrückgewinnung aufzuzeigen. Neben der mittelfristigen Klärschlammplanung gehe es aber auch um aktuelle Entsorgungsfragen, die im Zusammenhang mit der Düngeverordnung gelöst werden müssen.
Der einberufene Klärschlammbeirat soll sowohl Lösungsstrategien für die Klärschlammentsorgung entwickeln als auch als Informationsplattform für die betroffenen Akteure dienen, erklärte das Umweltministerium. Vertreten sind der Bauernverband, der Landkreistag, der Gemeindetag, der Städtetag, die Landwirtschaftskammer, der Verband kommunaler Unternehmen (VKU), der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) sowie die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA).