Würde der in Deutschland anfallende Klärschlamm getrocknet, läge sein Gewicht bei rund zwei Millionen Tonnen pro Jahr, rechnet die DBU vor. Rund 60.000 Tonnen davon seien Phosphor. „Bisher wird jedoch weniger als die Hälfte des Klärschlamms und damit seiner wertvollen Inhaltsstoffe genutzt. Das wollen wir mit unserem Verfahren ändern“, sagte Projektleiter Lars Leidolph von Glatt Ingenieurtechnik.
In dem von seiner Firma entwickelten Verfahren wird der Asche Phosphorsäure hinzugefügt, um die Phosphatumwandlung anzustoßen, berichtete die Stiftung weiter. Indem die Minerale mit der Säure reagieren, entstehen für Pflanzen verfügbare Phosphate. Der Mischung aus Feststoff und Flüssigkeit (Suspension) können bei Bedarf weitere Nährstoffe in flüssiger sowie fester Form oder zusätzliche Phosphatquellen zugesetzt werden. Zudem sei das Verfahren für unterschiedliche Aschen geeignet. Anschließend wird die Suspension granuliert, sodass am Ende phosphorhaltiger Dünger entsteht. „Der so gewonnene Dünger entspricht den gesetzlichen Anforderungen und kann direkt in der Landwirtschaft verwendet werden“, erklärte Leidolph.
Ein wichtiger Vorteil des Verfahrens sei die einfache technische Umsetzbarkeit. Zudem werde kein Rohphosphat sowie weniger Energie benötigt, und es entstünden keine Abfälle. „Die Grundidee des Verfahrens wird schon länger getestet. Doch bisher verhinderten technische Probleme, dass es auch eingesetzt wird“, sagte DBU-Experte Maximilian Hempel. Unkontrollierte Reaktionen der einzelnen Bestandteile, die schwankende Qualität des Düngers und schneller verschleißende Anlagen konnten jedoch aufgrund des zweistufigen Aufbaus im Rahmen des Projektes beseitigt werden. Darüber hinaus könnten Schwankungen in der Zusammensetzung der Klärschlammaschen einfach ausgeglichen werden, indem die Rezeptur angepasst werde. Das sichere eine gleichbleibend hohe Qualität.